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P&O Ferries: Hafen von Dover verweigert Schiffsinspektion

NACHRICHTEN Presseerklärung

Beamte im Hafen von Dover verweigerten gestern ITF-Inspektoren den Zutritt, die gekommen waren, um Probleme im Hinblick auf das Wohlergehen der Besatzungsmitglieder an Bord der Schiffe von P&O Ferries zu untersuchen, die von Mitgliedern der Ersatzbesatzung gemeldet worden waren.

ITF-Inspektor*innen verfügen über eine Berechtigung nach dem Internationalen Code für die Sicherheit von Schiffen und Hafenanlagen vor Gewalttaten (ISPS-Code), die ihnen den Zugang zu allen britischen Häfen und das Betreten aller Schiffe in britischen Gewässern erlaubt, wenn Seeleute um Hilfe bitten.

Obwohl die Inspektoren die Hafenpolizei aus Höflichkeit im Vorfeld per E-Mail informiert und die erforderliche Online-Sicherheitsschulung absolviert hatten, verweigerte diese ihnen am Tag der Inspektion den Zutritt mit der Begründung, dass ihr der Besuch der Inspektoren nicht angekündigt worden sei. Inspektoren sind nicht verpflichtet, Häfen oder Schiffseigner im Voraus über bevorstehende Besuche zur Inspektion von Schiffen oder zur Untersuchung von Verstößen gegen die Rechte von Seeleuten zu benachrichtigen.

Nach Angaben der Inspektoren riefen die Hafenbeamten in ihrem Beisein bei P&O Ferries an, während sie auf die Entscheidung über ihren Zugang warteten.

Dazu Tommy Molloy, einer der Inspektoren: “Ich bin seit 17 Jahren als ITF-Inspektor in Großbritannien tätig, aber dies ist das erste Mal, dass mir der Zugang zu einem britischen Hafen verweigert wurde, um Probleme bezüglich des Wohlergehens der Besatzung zu untersuchen.”

“Unserer Erfahrung nach werden häufig Besatzungsmitglieder bedroht und belastende Unterlagen verschwinden, wenn nicht-konforme Arbeitgeber vor unseren Inspektionen gewarnt werden. Unsere Inspektionen erfolgen grundsätzlich und notwendigerweise unangekündigt.”

ITF-Generalsekretär Stephen Cotton erklärte: “P&O Ferries hält sich bekanntermaßen nicht an das Gesetz. Es ist unfassbar, dass der Hafen von Dover den ITF-Inspektoren, die lediglich das Wohlergehen der Besatzung und die Sicherheit des Schiffes überprüfen sollten, den Zugang verwehrt.”

“ITF-Inspektoren in aller Welt stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, die für Seeleute und die Schiffe, auf denen sie arbeiten, geltenden Sicherheitsnormen zu schützen. Wir haben schwerste Bedenken, warum ihnen der Zugang verweigert wird, insbesondere nach den Festnahmen durch die britische Agentur für See- und Küstenwache im Zusammenhang mit Sicherheitsproblemen und der mangelnden Erfahrung der Besatzung mit den Schiffen.”

“Wir fordern den Verkehrsminister Grant Shapps auf, die Frage zu beantworten, warum unsere Inspektoren behindert wurden, und sich dafür einzusetzen, dass dies nicht wieder vorkommt,” so Cotton.

Die ITF hat den Vorfall der britischen Agentur für See- und Küstenwache (MCA) als einen Verstoß gegen den ISPS-Code gemeldet.

Hinweis für Redaktionen:

Medienkontakt:  media[at]itf.org.uk

Hinweis für die Medien:

Demonstration gegen die Massenentlassung von Seeleuten durch P&O und das Versagen der Muttergesellschaft DP World

Donnerstag, 21. April 2022, 17.00 Uhr | DP World, 16 Palace St, London SW1E 5JQ

Nach der rechtswidrigen Massenentlassung von 800 Seeleuten durch P&O Ferries werden führende Gewerkschaftsmitglieder aus der ganzen Welt zum Londoner Hauptsitz des Eigentümers DP World kommen, um gegen die Behandlung der Seeleute bei P&O Ferries und Verstöße des Unternehmens gegen seine eigenen Werte zu protestieren.

Gemeinsam mit den Gewerkschaften RMT und Nautilus fordert die ITF DP World auf:

  • angemessene globale Normen der Unternehmensführung und nationale Gesetze einzuhalten
  • die Entlassung von Peter Hebblethwaite, dem Geschäftsführer von P&O Ferries, zu veranlassen
  • sich zur Zusammenarbeit mit der ITF und ihren Mitgliedsorganisationen bei allen Tochtergesellschaften von DP World zu verpflichten, um sicherzustellen, dass kein*e Beschäftigte*r an ihren weltweiten Standorten jemals wieder so respektlos behandelt wird.

VOR ORT