Skip to main content

#MakeAmazonPay: Beschäftigte und Gewerkschaften bitten Amazon am Black Friday zur Kasse

NACHRICHTEN

Während Verbraucher*innen weltweit online gehen, um die besten Black-Friday-Angebote zu ergattern, mobilisieren sich Beschäftigte und Gewerkschaften mit der Forderung, dass Amazon und andere E-Commerce-Giganten ihren gerechten Anteil zahlen.

In einem von Covid-19 überschatteten Jahr sahen sich die Beschäftigten mit wachsenden Problemen in Form von Lohneinbußen, Stellenkürzungen und erhöhten Gesundheits- und Sicherheitsrisiken konfrontiert. Bei einigen ließ die Pandemie jedoch die Kassen klingeln. In diesem Jahr ist der Marktwert von Amazon in den Billionen-Dollar-Bereich gestiegen und der Gründer Jeff Bezos hat als erster Mensch in der Geschichte ein persönliches Vermögen von 200 Milliarden Dollar angehäuft.

"Amazon ist sowohl einer der größten Akteure in der Weltwirtschaft als auch ein Extremfall von Skrupellosigkeit. Während Arbeitnehmer, Unternehmen und Regierungen bisher zusammengearbeitet haben, um eine gerechtere Gesellschaft aufzubauen, macht Amazon sich eifrig daran, diese gute Arbeit im blinden Streben nach Profit um jeden Preis zunichtezumachen," so die Kritik von ITF-Generalsekretär Stephen Cotton.

"An diesem Black Friday fordert die ITF gemeinsam mit der internationalen Koalition von Arbeitsrechtsaktivist*innen Jeff Bezos auf, einen Kurswechsel zu vollziehen und in Bezug auf Amazon seiner Verantwortung als Weltbürger gerecht zu werden. Es handelt sich hier nicht um falsch informierte, eigennützige Gruppen, die das Profil von Amazon nutzen, um ihre individuellen Anliegen voranzubringen, wie ein Amazon-Sprecher heute sagte, sondern um Beschäftigte, Klima- und Steueraktivist*innen, die erklären, dass Amazon zu viel nimmt und zu wenig zurückgibt," so Cotton.

Die neue Koalition unter der Parole "Make Amazon Pay" fordert eine umfassende Neuausrichtung des Ansatzes des Unternehmens gegenüber den Beschäftigten, der Gesellschaft und der Umwelt (siehe Gemeinsame Forderungen).

Amazon herrscht über ein Reich der Ausbeutung von Arbeitskräften und der Verstöße in zahlreichen Sektoren, einschließlich seiner Lieferketten. So enthüllte beispielsweise ein im September im Guardian veröffentlichtes Exposé die Raubtier-Geschäftsmodelle und die Untervertragsketten der Ausbeutung der Logistikunternehmen, die für Amazonas Waren ausliefern. Dieser Exklusivbericht folgte auf die Veröffentlichung eines Berichts von VNB, ITF und IUL, in dem Lohndiebstahl, Diskriminierung, sexuelle Belästigung und gefährliche Arbeitsbedingungen dokumentiert werden, denen Fahrer*innen im Zuge der Pandemie in ganz Europa ausgesetzt sind.

Gleichzeitig zeigt Amazon inmitten der globalen Crewwechsel-Krise bislang keinerlei Bereitschaft zur Zusammenarbeit im Hinblick auf die Verhinderung von Zwangsarbeit der Seeleute, die seine Waren transportieren. Inzwischen sitzen 400.000 Seeleute bei ihrer Arbeit, mit der sie die Weltwirtschaft in Bewegung halten, auf schwimmenden Gefängnissen fest. In dieser Woche veröffentlichte die Internationale Schifffahrtskammer gemeinsam mit weiteren Schifffahrtsorganisationen einen offenen Brief an Jeff Bezos, in dem sie ihn zu verantwortungsvollem Geschäftsverhalten auffordern.

Als Reaktion auf die Missstände bei der Behandlung von Beschäftigten und die gefährlichen Praktiken, auf denen das Geschäftsmodell von Amazon basiert und die Ungleichheit, den Zusammenbruch des Klimas und den Verfall der Demokratie vorantreiben, beteiligen sich Beschäftigte, Aktivist*innen und Unterstützer*innen aus Brasilien, Mexiko, den USA, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Luxemburg, Italien, Polen, Indien, Bangladesch, den Philippinen und Australien am globalen Aktionstag.

"Voller Stolz fordern wir heute gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen, Freunden und Freundinnen auf der ganzen Welt Amazon dazu auf, seine Beschäftigten gerecht zu bezahlen, ihre Rechte zu respektieren, seinen gerechten Anteil an den Steuern zu zahlen und sich aktiv zu konkreten Maßnahmen zur Abwendung der Klimakrise zu verpflichten. Wir danken UNI Global und der Progressiven Internationalen für die Anführung dieser Bewegung. Unsere solidarische Stärke wird Amazon zum Zahlen bringen, und wir bitten euch, uns in diesem Kampf zu unterstützen," so Cotton.

Geht auf MakeAmazonPay.com und schließt euch uns an.

 

VOR ORT