Angesichts der zweiten Covid-19-Welle, die derzeit Indien heimsucht, stehen wir in Solidarität mit den Menschen des Landes. Was in Indien geschieht, betrifft uns alle – die Krankenhäuser sind überlastet und die Sauerstoffvorräte reichen nicht aus. Wir werden im Zuge dieser Tragödie Zeugen eine neue Stufe der Krise.
Menschen aus allen Gesellschaftsschichten bringen außergewöhnliche Opfer im Kampf gegen Covid. Da Indiens öffentliche Infrastruktur mit der schieren Zahl der täglich neu auftretenden Covid-Fälle überfordert ist, packen die Menschen mit an, um sich in dieser Krise gegenseitig zu unterstützen. Das indische Eisenbahnsystem erweist sich im Kampf gegen Covid-19 als wichtiger denn je. Mehr als eine Million Bahnbeschäftigte arbeiten an vorderster Front, um lebensrettenden Sauerstoff und medizinische Geräte über einige der schwierigsten Strecken der Welt zu transportieren.
Sie opfern sich auf, um diese lebensnotwendige Lieferkette in Bewegung zu halten. Mehr als 94.300 Bahnbeschäftigte haben sich bislang mit dem Virus infiziert, die meisten von ihnen bei der Arbeit, und über 1.500 sind gestorben. Die Auswirkungen auf ihre Familien vervielfachen diese Zahlen, und wenn sich die Pandemie in den nächsten Tagen und Wochen tragischerweise verschlimmern sollte, werden sich die Zahlen noch weiter vervielfachen. Doch wie Ärzte, Krankenschwestern und andere Berufsgruppen an vorderster Front schieben auch die Bahnbeschäftigte ihre eigenen Sorgen beiseite, um anderen zu helfen.
Ihre Entschlossenheit und ihr Engagement tragen dazu bei, dass Sauerstoff und andere wichtige medizinische Güter Krankenhäuser und Gemeinden im ganzen Land erreichen. Die indischen Eisenbahnen sind bereits in der ganzen Welt berühmt, sie sind das Rückgrat der Gesellschaft, und nie hat das Land sein Rückgrat mehr gebraucht.
“Die ITF steht Schulter an Schulter mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Indien und bietet ihnen jede nur mögliche Unterstützung. Und wenn das einzige, was wir ihnen praktisch anbieten können, unsere Herzen und unsere Solidarität sind, tun wir auch das,” erklärte ITF-Generalsekretär Stephen Cotton.
“Während dieser gesamten Pandemie sehen wir immer wieder, dass die ärmsten Menschen in unseren Gesellschaften am meisten unter Covid leiden. Wir würdigen diesen Einsatz unserer indischen Mitgliedsorganisationen und die Opfer, die ihre Mitglieder bringen, um den Bahnbetrieb aufrechtzuerhalten, damit dringend benötigte medizinische Versorgungsgüter zu Menschen in verzweifelter Not gelangen.”
“Wenn diese Krise vorüber ist, was eines Tages der Fall sein wird, wird der unglaubliche Dienst, den die Bahnbeschäftigten für die indische Bevölkerung erbringen, in Erinnerung bleiben. Sie haben im wahrsten Sinne des Wortes dafür gesorgt, dass das Land weiter atmen kann,” so Cotton.
Unsere Gedanken sind bei allen Menschen in Indien, und die ITF steht weiterhin bereit, die Hilfsmaßnahmen im Land zu unterstützen.