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Kampf gegen skandalöse Beschäftigungsbedingungen auf dem Schwarzen Meer

NACHRICHTEN

Im Rahmen einer viertägigen Aktion zur Aufdeckung von nicht den Normen entsprechenden Beschäftigungsbedingungen und Durchsetzung höherer Sicherheitsstandards auf dem Schwarzen Meer haben die ITF und Inspektor/innen-Teams von ihr angeschlossenen Gewerkschaften in Bulgarien, Georgien, Rumänien, Russland, der Türkei und der Ukraine ungefähr 120 Schiffe in 30 Häfen besucht, Gespräche mit mehreren Tausend Seeleuten geführt und ausstehende Heuern eingetrieben.

Im inhaltlichen Zentrum der Aktion stand das bevorstehende Inkrafttreten des Seearbeitsübereinkommens 2006 am 20. August 2013. Die Teams verteilten unter den Seeleuten Ratgeber und Informationsmaterialien über ihre Rechte und sprachen mit Reedern über die für sie relevanten Auswirkungen des Übereinkommens.

In Russland setzten die Inspektor/innen Heuernachzahlungen in Höhe von 73.000 US-Dollar durch. In den meisten Ländern organisierten sie konstruktive Gespräche mit Hafenmeistern und Beamten der Hafenstaatkontrolle zum Aufbau von Beziehungen für die künftige Zusammenarbeit. In der Türkei wird ein Dokumentarfilm über die Bedingungen auf dem Schwarzen Meer gedreht. In vielen weiteren Ländern fanden die Aktionen ein beachtliches Medienecho.

Die Aktion, die unter dem Slogan "'Black Sea of Shame" ("Schwarzes Meer der Schande") lief, war die jüngste Maßnahme im Rahmen einer massiven ITF-Kampagne für die Verbesserung der Sicherheitsbedingungen und Normen auf dem Schwarzen Meer, einer der weltweit gefährlichsten Einsatzorte für Seeleute.

Dazu der geschäftsführende ITF-Generalsekretär Stephen Cotton: "Diese Aktion warf ein Schlaglicht auf die herrschenden Missstände und trug dazu bei, Seeleute über ihre Rechte und deren Wahrnehmung nach Inkrafttreten des Seearbeitsübereinkommens 2006 aufzuklären. Einige der heruntergekommensten Schiffe der Welt verkehren auf dem Schwarzen Meer. Die Arbeitsbedingungen sind oft skandalös, und Sicherheit ist nicht existent. Die menschlichen Kosten sind enorm."

Etwa 2.400 Schiffe sind auf dem Schwarzen Meer unterwegs. Viele sind über 20 Jahre alt, etwa 800 sogar über 30. Der Schifffahrtsmarkt besteht hauptsächlich aus alten Schiffen, die geringwertige Güter transportieren. Schiffbruch ist keine Seltenheit. Die Besatzungen erhalten, wenn überhaupt, Niedrigstlöhne, und Lebens- und Verletzungsgefahr gehören nach allgemeiner Ansicht zur beruflichen Realität.

Für die Kampagnenwoche wurde eine Sonderausgabe des Seeleute-Bulletin, das "Black Sea Bulletin", auf Russisch, Türkisch, Arabisch und Englisch produziert.

Im Rahmen ihrer Kampagne im Schwarzen Meer, die im Jahr 2012 begann, veröffentlichte die ITF den Bericht "Black Sea of Shame", der einige haarsträubende Bedingungen enthüllt, mit denen Seeleute konfrontiert sind. Der Bericht steht hier zum Download zur Verfügung.

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