Im Dezember 2013 traten Mitglieder der Korean Railway Workers' Union (KRWU) gegen geplante Privatisierungsmaßnahmen in einen 23-tägigen Streik. Daraufhin wurden vier Gewerkschaftsführer für ihre Rolle bei der Organisierung des Arbeitskampfes inhaftiert. Die ITF hat Meldungen über die Freilassung der Gewerkschafter am 20. Februar 2014 gegen Kaution begrüßt, zeigt sich jedoch alarmiert im Hinblick auf das im Laufe dieses Monats angesetzte Gerichtsverfahren.
Desweiteren kündigte der Arbeitgeber, Korail, Disziplinarmaßnahmen gegen 404 KRWU-Mitglieder an, die in den Streik involviert waren. Von diesen Beschäftigten wurden bereits 130 entlassen (einige davon mit reduzierter Abfindung), und 251 vom Dienst suspendiert. Korail hat ferner eine zivil- und strafrechtliche Klage auf Schadensersatz in Höhe von fast 15,2 Mrd. Südkoreanischen Won gegen die Gewerkschaft und ihre Führungsspitze erhoben; zudem wurde ein Bankkonto der Gewerkschaft gesperrt.
Am 25. Februar organisierte die KRWU daraufhin eine 24-stündige Arbeitsniederlegung in Seoul. Dabei wurde am Nachmittag gemeinsam mit anderen koreanischen Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Gruppen eine Massenkundgebung veranstaltet, an der auch der geschäftsführende ITF-Generalsekretär Steve Cotton teilnahm.
Beschäftigte, die diese Aktion unterstützten, wurden im Folgenden von Korail als "abwesend ohne Erlaubnis" eingestuft und ihre Bezahlung dementsprechend gekürzt. Das Unternehmen hat mittlerweile gegen 138 am Streik beteiligte Beschäftigte vor Gericht Anklage erhoben, und plant, dies auch gegen 118 weitere Personen zu tun.
Das Vorgehen Korails wurde auf internationaler Ebene scharf verurteilt. Die ITF, der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) und die Internationale der Öffentlichen Dienste (IÖD) riefen den koreanischen Staatspräsidenten zur Intervention auf. Desweiteren trafen sich der Vorsitzende der ITF-Sektion Eisenbahn Øystein Aslaksen und der Sekretär der ITF-Binnenverkehrssektionen Mac Urata am 20. Februar in Paris (Frankreich) mit dem koreanischen OECD-Repräsentanten.
Urata erklärte: "Disziplinarmaßnahmen gegen Gewerkschaftsmitglieder müssen zurückgenommen, entlassene Beschäftigte wiedereingestellt und die Anklagen gegen die vier KRWU-Führungskräfte fallen gelassen werden. Die ITF steht ihren angeschlossenen Gewerkschaften bedingungslos zur Seite und wird weiterhin mit allen nötigen Mitteln Unterstützung leisten."
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