Die ITF hat den Beschäftigten eines Callcenters von Delta Airlines in Chile, die gegen den Wortbruch ihres Arbeitgebers im Hinblick auf die versprochene Wiedereinführung vorheriger Beschäftigungsbedingungen in den Streik getreten sind, ihre Unterstützung erklärt.
Im Jahr 2001 hatte Delta Airlines in Santiago etwa 120 Beschäftigten eingestellt, um ein Callcenter zu eröffnen. Als das Unternehmen im Jahr 2006 Konkurs anmeldete, bat es die Angestellten, vorübergehend eine Kürzung ihrer Bezahlung und Einschnitte bei den Bedingungen, wie z. B. der kostenlosen Krankenversicherung, in Kauf zu nehmen. Die Belegschaft erklärte sich damit einverstanden, um das Überleben von Delta Airlines zu sichern.
Dann weigerte sich die Fluggesellschaft jedoch, zu den alten Bedingungen zurückzukehren, und führte Praktiken ein, die mit der Menschenwürde und den Rechten der Beschäftigten unvereinbar sind. Dazu gehören z. B. die permanente Kontrolle von E-Mails und Kameraüberwachung, Beschimpfungen durch örtliche Geschäftsleiter und eine drastische Begrenzung von Toiletten- und Stillpausen. Als im August 2012 sechzig Angestellte eine Gewerkschaft gründen wollten, spitzte sich die Situation noch weiter zu, was schließlich am 18. Dezember 2012 zum Ausstand führte.
Die neue Gewerkschaft Sindicato Nacional de Trabajadores de Delta Airlines de Chile (SINADAL) genießt die Unterstützung von acht nationalen Parlamentabgeordneten, des dem Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) angeschlossenen Centro Unido de Trabajadores und weiterer Luftverkehrsgewerkschaften in Chile. Dennoch verliefen die Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Management des Unternehmens erfolglos.
"Diese Beschäftigten haben für Delta Airlines große Opfer gebracht," erklärte Gabriel Mocho, der Sekretär der ITF-Sektionen Zivilluftfahrt und Fremdenverkehrsdienste. "Sie wurden betrogen und dann von der Fluggesellschaft, die in den letzten beiden Jahren astronomische Profite eingefahren hat, noch schlecht behandelt. Ihr Durchhaltewillen ist in einem Land, das Gewerkschaftsrechten derzeit nicht gerade positiv gegenübersteht, wirklich mutig. Die ITF wird ihr Anliegen weiter unterstützen und hat andere ITF-Mitgliedsorganisationen in der Region um Hilfe gebeten."
Vom ersten Streiktag gibt es Videos in englischer und spanischer Sprache.
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