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ITF und Hava-Is reichen bei der IAO Beschwerde gegen die Türkei ein

NACHRICHTEN

Die ITF und die ihr angeschlossene türkische Luftverkehrsgewerkschaft Hava-Is haben bei der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) Beschwerde gegen die türkische Regierung und die staatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines eingereicht.

Anlass der Beschwerde ist das Verhalten der Fluggesellschaft, das im Mai 2012 zur Entlassung von 305 Beschäftigten führte und nach Meinung von ITF und Hava-Is mehrere Lücken in der türkischen Gesetzgebung offenbart. Demnach komme die türkische Regierung ihrer Verantwortung nicht nach, die Rechte von Beschäftigten und Gewerkschaften zu schützen.

Die beiden Organisationen kritisieren das neue türkische Gesetz für Gewerkschaften und Kollektivverträge als unzureichend. Angesichts der Schwere der Verstöße gegen Gewerkschaftsrechte durch die Fluggesellschaft appellieren sie eindringlich an den IAO-Ausschuss für Vereinigungsfreiheit, die Türkei der Verletzung ihrer im Rahmen von IAO-Übereinkommen eingegangenen Verpflichtungen für schuldig zu befinden und sie dazu aufzufordern, das neue Gewerkschaftsgesetz zu ändern und umfassend mit den Grundsätzen der Vereinigungsfreiheit in Einklang zu bringen.

Der Ausschuss möge die türkische Regierung zudem darum ersuchen, die sofortige Wiedereinstellung der noch entlassenen Beschäftigten bei voller Lohnnachzahlung und angemessener Entschädigung zu veranlassen. Grund für die Entlassungen war die Teilnahme der Beschäftigten an demokratischen und friedlichen Protesten gegen Versuche der Regierung, Streiks im Luftverkehrssektor zu verbieten.

Dazu Hava-Is-Präsident Atilay Aycin: "Der durch das offizielle Eingreifen der IAO entstehende Druck würde das wichtige Signal an die Regierung der Türkei und Turkish Airlines aussenden, dass die internationale Gewerkschaftsfamilie die Aushebelung von Arbeitnehmer/innen- und Gewerkschaftsrechten auf Geheiß eines Arbeitgebers nicht dulden wird."

"Unser Kampf geht weiter, bis unsere Mitglieder wieder eingestellt sind und Vereinigungsfreiheit in der Türkei nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis besteht," so Aycin weiter.

Gabriel Mocho, Sekretär der ITF-Sektion Zivilluftfahrt, fügte hinzu: "Luftverkehrsbeschäftigte in aller Welt bringen ihren türkischen Kolleginnen und Kollegen Sympathie und Unterstützung entgegen. Dank der gut koordinierten internationalen Solidaritätsaktion von ITF-Gewerkschaften hat es die Hava-Is vor vier Monaten geschafft, das Streikverbot im Luftverkehrssektor abzuwenden. Dennoch sind 305 zu Unrecht entlassene Beschäftigte nach wie vor ohne Arbeit."

"Diese Beschwerde wird der türkischen Regierung, die die IAO-Übereinkommen 87 und 98 zu Vereinigungsfreiheit und dem Recht auf gewerkschaftliche Organisierung ratifiziert hat, das Leben schwer machen. Nach dieser Beschwerde wird die IAO die Situation der Gewerkschaftsrechte in der Türkei aufmerksamer im Auge behalten, genau wie die EU, der die Türkei gerne beitreten möchte."

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