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ITF-Sitzung Globale Lieferdienste erklärt sich mit den Protestierenden in der Türkei solidarisch

NACHRICHTEN

Die Delegierten der Veranstaltung, die in in Nyon (Schweiz) stattfand, verurteilten die Gewalt gegenüber den Protestierenden in Istanbul und der gesamten Türkei und sprachen ihnen ihre Unterstützung aus. 
 
Vertreter/innen von ITF, UNI, der bundesdeutschen Gewerkschaft ver.di und der türkischen ITF-Mitgliedsorganisation TÜMTIS erörterten die Situation bei DHL/Türkei, wo Mitglieder der TÜMTIS seit über einem Jahr einen harten Kampf mit dem multinationalen Unternehmen austragen. 37 Beschäftigte wurden einzig und allein entlassen, weil sie versuchten, eine Gewerkschaft zu organisieren. Die Delegierten entwickelten Pläne zur Intensivierung der koordinierten globalen Unterstützung für TÜMTIS, um die Forderung nach Wiedereinstellung der entlassenen Beschäftigten und den Abschluss eines Kollektivvertrags mit DHL in der Türkei voranzutreiben.
 
In einer Diskussion unter Leitung von Dave Spooner vom Global Labour Institute setzen sich die Gewerkschafter/innen desweiteren mit prekärer Beschäftigung bei den globalen Lieferdiensten auseinander, wo Outsourcing und Vertragsvergaben das Recht auf Dauerbeschäftigung oder regelmäßige Arbeitszeiten untergraben.
 
Anhand der Erfahrungen aktiver Gewerkschaftsmitglieder, die die Beschäftigten im globalen Liefersektor Asiens und Südamerikas organisieren, wurden innovative Ansätze und Methoden der Organisationsarbeit diskutiert.
 
Die gewerkschaftliche Organisierung der Beschäftigten entlang der Lieferkette und die Macht zur Veränderung, die Gewerkschaften bei globalen Lieferdiensten in Koordination mit Gewerkschaften in der Lieferkette für Waren und Dienstleistungen ausüben, waren Gegenstand weiterer Diskussionen.
 
Ingo Marowsky, der ITF-Beauftragte für globale Organisierungsprojekte im Bereich Lieferkette und Logistik, zog eine positive Bilanz der Veranstaltung: "Unsere Gewerkschaften bei all den großen Unternehmen  – DHL, TNT, UPS, Geopost and FedEx – tauschten anregende Erfahrungen über Organisierungsansätze in ihren Ländern und damit verbundene Herausforderungen aus. Durch das koordinierte globale Vorgehen der Mitgliedsorganisationen von ITF und UNI werden diese Unternehmen auf jeden Fall zur Verantwortung gezogen, egal in welchem Land sie operieren.
 
Die Delegierten verabschiedeten ferner eine Entschließung zur TNT-Gruppe in Italien, wo 854 Stellen, ein Drittel der nationalen TNT-Belegschaft, abgebaut wurden. Darin unterstützten sie die Forderungen der italienischen Gewerkschaften FILT-CGIL und FIT-CISL an das Unternehmen, diese Stellenstreichungen rückgängig zu machen und einen Unternehmensplan vorzulegen. In weiteren Entschließungen zeigten sie ihre Unterstützung für die Beschäftigten bei UPS in Panama und der Gewerkschaft der Beschäftigten bei DHL in Indien.

In einem offiziellen Schreiben an die Organisation der türkischen Gemeinde in London (Großbritannien) Day-Mer erklärte sich die ITF indessen heute mit den Protestierenden in der Türkei solidarisch und verurteilte das repressive Vorgehen der türkischen Regierung. Der volle Wortlaut der Erklärung kann hier abgerufen werden.

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