Die ITF hat den marokkanischen Gewerkschafter Said Elhairech als Anwärter auf den internationalen "Febe Elisabeth Velasquez"-Preis nominiert, mit dem Menschen ausgezeichnet werden, die in ihren Ländern unter Inkaufnahme persönlicher Risiken für Gewerkschaftsrechte eintreten.
Elhairech, der Generalsekretär der der ITF-Mitgliedsorganisation UMT angeschlossenen marokkanischen Hafengewerkschaft, wurde im Oktober letzten Jahres nach zehnmonatiger Haftstrafe, zu der er aufgrund von fingierten Anklagen der Sabotage und Gefährdung der nationalen Sicherheit verurteilt worden war, aus dem Gefängnis entlassen. Nach Meinung der ITF sind die wahren Gründe für seine Inhaftierung sein gewerkschaftliches Engagement und seine Beteiligung an mehreren öffentlichkeitswirksamen Gewerkschaftsaktivitäten in Marokko, darunter der Einsatz für Seeleute, die nach der Schließung der Reederei Comarit-Comanav in Frankreich und Spanien im Stich gelassen worden waren.
Obwohl die meisten gegen Elhairech erhobenen Anklagen bei seiner Freilassung fallengelassen worden waren, wurde er in dieser Woche unerwartet erneut zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, wogegen er nun in die Berufung geht. Auch sein Kollege Mohamed Chamchati, der Generalsekretär der marokkanischen Seeleutegewerkschaft, hat gegen seine Verurteilung zu einer zweieinhalbjährigen Gefängnisstrafe Widerspruch eingelegt.
Die Verleihung des "Febe Elisabeth Velasquez"-Preises wird jedes Jahr von der holländischen Gewerkschaft FNV organisiert. Der Name der Auszeichnung stammt von einer führenden Gewerkschafterin aus El Salvador, die 1989 ermordet wurde. Die ITF begründete die Nominierung von Said wie folgt: "Said Elhairech hat sich seit Beginn seines Erwerbslebens aktiv und engagiert für die Gewerkschaftsbewegung eingesetzt. Er widmete seine Zeit und seine Kraft der Förderung der Gewerkschaftsrechte in Marokko, wo Arbeitnehmer/innen bei der Wahrnehmung ihres Grundrechts auf gewerkschaftliche Organisierung immer noch mit Repressalien und Einschüchterung konfrontiert sind."
"Said setzte seine Freiheit aufs Spiel, um die Recht anderer zu schützen und zu unterstützen."
"Trotz dieser massiven Probleme ist Saids Engagement für die Sache der Gewerkschaften nicht geschwunden. Seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Oktober 2012 hat er an mehreren Gewerkschaftskonferenzen teilgenommen. Seine Geschichte, seine Erfahrung, sein Kampfgeist und sein Einsatz sind für andere Aktivist/innen und führende Gewerkschafter/innen ein motivierendes Beispiel und tragen dazu bei, die Arbeit der Gewerkschaften einer breiteren Öffentlichkeit bewusst zu machen. Aber er ist erneut bedroht."
"Said ist eine inspirierende Führungspersönlichkeit, der sich sein ganzes Leben selbstlos für seine Gewerkschaftskolleg/innen und die faire und gerechte Behandlung von Arbeitnehmer/innen engagiert hat."
Weitere Informationen auf der Kampagnen-Webseite für die Freilassung von Said Elhairech.
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