In den letzten Monaten hat die wichtigste politische Partei in der indischen Regierung Bharatiya Janata Party (BJP) Pläne zur Privatisierung des Luftverkehrs massiv vorangetrieben. Auf der Privatisierungsliste stehen die staatliche Fluggesellschaft Air India und ihre Billigtochter Air India Express.
Wie die Gewerkschaft Aviation Industry Employees Guild (AIEG) der ITF mitteilte, könnte der von der Regierung angestrebte intransparente Prozess einen dramatischen Stellenabbau, Diskriminierung, Einkommensverluste, schlechtere Bedingungen und den Rückgang des gewerkschaftlichen Organisationsgrads nach sich ziehen.
In einem Schreiben vom 10. Mai erklärt ITF-Generalsekretär Stephen Cotton: "Seit Jahren ist Air India gezwungen, Kredite aufzunehmen, selbst für die Aufrechterhaltung des täglichen Betriebs. So hat sich ein enormer Schuldenberg angehäuft. Infolgedessen erwirtschaftet die Fluggesellschaft erhebliche Verluste, trotz der großen Opfer, die die Belegschaft gebracht hat, um sie über Wasser zu halten, und das, obwohl all diese Schwierigkeiten auf die Entscheidungen mehrerer aufeinanderfolgender Regierungen zurückzuführen sind."
"Regierungen und Investoren müssen sich darüber im Klaren sein, dass das wesentliche Kapital einer Fluggesellschaft in der Qualifikation, Erfahrung und Motivation ihrer Beschäftigten liegt. Diese können weder wie ein Gebrauchsgut gehandelt werden, noch dürfen ihre Sicherheit und Beschäftigungsbedingungen ausgehöhlt werden."
Stephen Cotton erinnerte des Premierminister ferner daran, dass über alle Veränderungen des Status von Air India mit deren Beschäftigten und ihren Gewerkschaften verhandelt werden sollte, und appellierte mit Nachdruck an ihn, mit dem Joint Forum of Air India Unions/Guilds/Associations, das die Belegschaft von Air India vertritt, einen aufrichtigen Dialog auf Grundlage der Achtung grundlegender Gewerkschaftsrechte einzuleiten, um die potenziellen negativen Folgen der Privatisierung für die Beschäftigten abzufedern.
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