Beim türkischen Verkehrsunternehmen MEDLOG Logistics Shipping Tourism Inc wurden seit dem 1. September über 130 Beschäftigte entlassen, und nach Ansicht der Nakliyat-İş ist dies eine Reaktion auf ihre zunehmend erfolgreiche Organisierung der Belegschaft.
Die ITF protestierte am 9. September gegen das Vorgehen des Unternehmens. Angesichts der unveränderten Situation hat die Nakliyat-İş nun um weitere Hilfe gebeten.
ITF-Generalsekretär Steve Cotton wandte sich am 3. Oktober mit einem Schreiben an den Ministerpräsidenten Binali Yildiri. Darin sagte er: "Wie Sie vielleicht wissen, haben die ITF und die ihr angeschlossenen Gewerkschaften unsere türkischen Kolleginnen und Kollegen bereits in früheren Fällen unterstützt, als bei multinationalen Konzernen wie UPS und DHL ungerechtfertigte Entlassungen stattfanden. Diese Erfahrungen lehren uns, dass die jüngsten Schritte von MEDLOG die gleichen Anzeichen gewerkschaftsfeindlicher Motive aufweisen. So ist es nach Ansicht der ITF kein Zufall, dass die Massenentlassungen genau dann begannen, als die Gewerkschaft am 6. September beim Arbeitsministerium ihre Berechtigung für Kollektivverhandlungen mit dem Unternehmen beantragte."
"Noch besorgniserregender ist die Tatsache, dass die zuständige Behörde für den Ausnahmezustand von Bursa keine echten Gewerkschaftsaktivitäten in Gemlik zulässt, wo MEDLOG einige Beschäftigte entlassen hat. Die ITF verurteilt zwar den jüngsten Putschversuch in der Türkei, doch sollte dies nicht als Vorwand genutzt werden, um demokratische Opposition und Arbeitnehmer/innenrechte einzuschränken."
Wie Cotton warnte, betrachtet die ITF die Entlassungen als einen Verstoß gegen fundamentale Gewerkschaftsrechte der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO).
Er rief Yildiri auf, "dem Unternehmen zu raten, die Angelegenheiten umgehend mit der Gewerkschaft zu diskutieren und friedliche Lösungen zu finden".
Die Nakliyat-İş berichtete der ITF, die Polizei habe Gewerkschafter/innen an MEDLOG-Standorten, darunter Gemlik, angegriffen und vier von ihnen vorübergehend festgenommen.
Hier gibt es das ITF-Schreiben in voller Länge.
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