In direkter Reaktion auf die Misshandlung und Vergewaltigung einer 23-jährigen Frau in einem Privatbus in Delhi (Indien) haben der ITF angeschlossene Gewerkschaften ein Sensibilisierungsprogramm für ihre Mitglieder gestartet.
Die Medizinstudentin starb an den Verletzungen, die sie bei dem Angriff erlitt. Sechs Männer waren daran beteiligt, darunter der Fahrer des Fahrzeugs.
Der Tod von Nirbhaya hat in ganz Indien Empörung hervorgerufen. Verkehrsgewerkschaften haben sich den Protesten von Menschenrechtsaktivist/innen, Studierenden und Bürger/innen angeschlossen und fordern die schnelle Verurteilung der Täter und eine Verschärfung der Gesetze zur Ahndung von Verbrechen an Frauen.
Die All India Railwaymen's Federation (AIRF) und die National Federation of Indian Railwaymen (NFIR) gingen noch einen Schritt weiter und meldeten ihre Mitglieder für die Teilnahme an Sensibilisierungsprogrammen an, was von der ITF-Koordinatorin für Frauenfragen Alison McGarry nachdrücklich befürwortet wird. Sie erklärte: "Die AIRF und die NFIR haben auf diese Tat reagiert, indem sie sich fragten: 'Was können wir tun, um solche verabscheuungswürdigen Vorfälle in Zukunft zu verhindern?' So haben sie Sensibilisierungsprogramme für ihre Mitglieder aufgelegt. Sie wollen dafür sorgen, dass die Einstellung gegenüber Frauen unter den Beschäftigten im öffentlichen Verkehrssektor von gegenseitigem Respekt geprägt ist und die Fahrgäste sicher sind."
Die Vorsitzende des ITF-Frauenausschusses und stellvertretende Generalsekretärin der britischen Gewerkschaft Unite Diana Holland erklärte: "Dieser brutale Angriff rückt ein ganze Bandbreite von Problemen in den Blickpunkt: Gewalt im öffentlichen Verkehrssektor, die Sicherheit von Frauen und die Reaktion von Polizei und Justiz auf Verbrechen an Frauen. Wir treten nachdrücklich dafür ein, dass Verkehrsgewerkschaften ihren Teil zur Lösung dieser Probleme beitragen und wir alle weltweit aus dem Vorfall lernen."
Unter Verweis auf einen Bericht, der vom ITF-Regionalbüro Asien/Pazifik erstellt wurde, sagte sie: "Dieser Bericht zeigt, dass die indische Regierung Änderungen im öffentlichen Verkehrssektor angehen muss. Offenbar ist einer der an der Tat beteiligten Männer der Fahrer des Privatbusses, in dem sich der Vorfall ereignete. Es ist unerlässlich, dass der öffentliche Verkehrssektor mit fest angestellten Belegschaften arbeitet, die für den Respekt gegenüber männlichen und weiblichen Fahrgästen geschult und sensibilisiert werden. Diese sind Aushilfskräften, Leiharbeitnehmer/innen und Arbeitskräften in prekären Beschäftigungsverhältnissen vorzuziehen, die keinen Einfluss haben und denen von dem Unternehmen, für das sie arbeiten, kein Respekt und keine entsprechenden Schulungen zuteil werden."
Der umfassende Bericht des ITF-Regionalbüros Asien/Pazifik kann hier abgerufen werden.
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