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Großer Auftritt für Arbeitnehmer/innenrechte bei DHL

NACHRICHTEN

Modefans und Journalist/innen, die am 15. Februar in London (Großbritannien) zum Beginn der London Fashion Week eintrafen, wurden von Models in hochmodischen, aus Verpackungsmaterialien gefertigten Kleidungsstücken empfangen. Mit der Aktion sollten die fortgesetzten Verletzungen von Arbeitnehmer/innenrechten bei Deutsche Post DHL, dem größten Sponsor und offiziellen Logistikdienstleister der Messe, ins Rampenlicht gerückt werden.

Die Botschaft des Protests war klar: Die Beschäftigten sind ein wesentlicher Bestandteil der Lieferkette der Modeindustrie.

Die Models promenierten während des ganzen Vormittags vor dem Somerset House, dem zentralen Veranstaltungsorts der Londoner Modemesse, auf und ab, sprachen mit Gästen, Besucher/innen und Pressevertreter/innen und verteilten Flugblätter. Darin wurden einige Verstöße des Unternehmens gegen Arbeitnehmer/innenrechte dargelegt, darunter die illegale Entlassung von Beschäftigten in der Türkei, der Einsatz von Lügendetektoren gegen Personal in Kolumbien und die Beschäftigung von Leiharbeitnehmer/innen zu geringerer Bezahlung und ohne jegliche Arbeitsplatzsicherheit in Großbritannien.

"Auf der London Fashion Week präsentiert sich DHL von seiner Glanzseite," erklärte der geschäftsführende ITF-Generalsekretär Stephen Cotton. "Aber das Unternehmen hat auch eine andere, wesentlich weniger prunkvolle Seite, die wir der Öffentlichkeit wieder und wieder vor Augen führen werden, bis es sein Image wieder repariert, indem es alle Beschäftigten würdig behandelt." UNI-Generalsekretär Philip Jennings fügte hinzu: "Es gibt zahlreiche Belege für die Verstöße von DHL gegen internationale Arbeitsnormen. DHL ist nicht mehr auf dem neuesten Trend. Es hat den Anschluss an die Bedingungen einer ethischen und nachhaltigen Modeindustrie verloren. UNI und ITF sind bereit, DHL dabei zu helfen, ein neues Kapitel aufzuschlagen und ein verantwortungsvoller Dienstleister des Modesektors zu werden."

Zahlreiche Aussteller, zu denen die Gewerkschaften im Vorfeld der London Fashion Week Kontakt aufgenommen hatten, kündigten an, DHL nun zu seinem Verhalten zur Rede zu stellen.

Die ITF und UNI setzen sich in aller Welt für die Rechte der Beschäftigten bei DHL ein und haben bereits mehrfach Beweise für wiederholte Missstände bei DHL-Niederlassungen in mehreren Ländern vorgelegt. Sie fordern DHL auf, seine Geschäfte in Ordnung zu bringen und, egal in welchem Land, die vom Unternehmen selbst geltend gemachten Ziele im Rahmen der Corporate Social Responsibility endlich zu erfüllen.

Am selben Tag traf eine internationale Gewerkschaftsdelegation in Istanbul (Türkei) ein, um der Streikpostenkette der von DHL/Türkei entlassenen Beschäftigten einen Solidaritätsbesuch abzustatten. Vertreter/innen der Gewerkschaften BTB (Belgien), CWU (Großbritannien), FTTUB (Bulgarien), ver.di (Deutschland) und NTF (Norwegen) nahmen daran teil.

Fotos und Videos von der Aktion auf der London Fashion Week können hier abgerufen werden. Weitere Informationen über die DHL-Kampagne von ITF und UNI unter http://www.respectatdhl.org/

 

 

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