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Globale Schiffsreedergruppe und Seeleutegewerkschaften vereinbaren neues dreijähriges globales Mindestlohnabkommen als "Sicherheitsnetz"

NACHRICHTEN Presseerklärung

Gemeinsame Pressemitteilung von ICS und ITF 

Der Seeverkehr ist der einzige Sektor, in dem es seit 1958 einen formell anerkannten globalen Mindestlohn für Seeleute gibt. Im Folgenden sind die Ergebnisse der jüngsten Verhandlungen über einen globalen Mindestlohn zusammengefasst. Sämtliche Beträge sind in US-Dollar.

Die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) der Vereinten Nationen berief eine neue Verhandlungsrunde zwischen Schiffseigentümern und Seeleutegewerkschaften aus aller Welt ein, die respektive von der Internationalen Schifffahrtskammer (International Chamber of Shipping – ICS) und der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) koordiniert wurde.

Das Abkommen gilt universell für den Dienstgrad des Vollmatrosen und wird weithin von der globalen Schifffahrtsgemeinschaft – in Anerkennung der Tatsache, dass das allgemeine Wohlergehen von Seeleuten unverbrüchlich an ihr wirtschaftliches Wohlergehen gebunden ist – als ein Beitrag zu menschenwürdiger Arbeit und Beschäftigung von Seeleuten betrachtet, damit sie sich und ihre Familien ernähren können. Bei der vorhergehenden Verhandlungsrunde, die im September letzten Jahres bei der IAO abgeschlossen wurde, setzten Schiffseigentümer und Seeleute einen Mindestlohn von 648 US-Dollar fest, der ab 1. Juli 2022 gelten soll.

Bei der jüngsten Verhandlungsrunde vereinbarten die Sozialpartner im Rahmen des neuen dreijährigen Abkommens eine Erhöhung bis auf 673 US-Dollar, die vom 1. Januar 2023 bis zum 1. Januar 2025 folgendermaßen strukturiert sein soll:

  • 658 US-Dollar ab 1. Januar 2023
  • 666 US-Dollar ab 1. Januar 2024
  • 673 US-Dollar ab 1. Januar 2025

Charles Darr vom Schweizerischen Reederverband (Swiss Shipowners' Association) und Sprecher der Schiffseigentümergruppe erklärte zum Verhandlungsergebnis:

"Das globale Seeleutepersonal leistet einen überaus wichtigen Beitrag zu einem sicheren und effizienten Welthandel und gehört zu den unbesungenen Helden der Pandemie. Von dem neuen Abkommen profitieren beide Seiten."

"Einerseits werden Seeleute für ihren unglaublichen Beitrag zur globalen Wirtschaft belohnt, während andererseits sichergestellt wird, dass Schifffahrtsgesellschaften trotz der zahlreichen Herausforderungen, denen wir derzeit und in Zukunft gegenüberstehen, weiterhin nachhaltig und auf wirtschaftlich tragfähige Weise operieren können."

Mark Dickinson von der Gewerkschaft Nautilus International (Großbritannien) und Sprecher der Seeleutegruppe, fügte hinzu:

"Das heutige Abkommen würdigt die enormen Opfer und die Professionalität der Frauen und Männer, die auf See arbeiten, und ist zudem Zeugnis der kollektiven Meilensteine, die dank der sozialen Partnerschaft zwischen Seeleuten und Schiffseigentümern im Laufe der Zeit – und insbesondere in den letzten Jahren – erzielt werden konnten."

Mark Dickinson ist Sprecher der Seeleutegruppe und Generalsekretär von Nautilus International | (Quelle: Nautilus International)​​​​

"Wir freuen uns darauf, die Arbeit zur Sicherung der finanziellen Stabilität der Seeleute in aller Welt gemeinsam mit unseren Sozialpartnern fortzusetzen."

Hinweise für Redaktionen

  • Der IAO-Mindestlohn wird regelmäßig von der Gemeinsamen Schifffahrtskommission (Joint Maritime Commission – JMC), einem bilateralen Organ der IAO, geprüft. Die Kommission besteht aus Arbeitgebervertretern, koordiniert von der Internationalen Schifffahrtskammer (ICS), und Vertretern der Seeleutegewerkschaften, koordiniert von der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF). Die nächste Prüfung des globalen IAO-Mindestlohns durch die JMC ist für 2025 vorgesehen.
  • Nautilus International ist eine Mitgliedsorganisation der ITF. Mark Dickinson ist Generalsekretär der Gewerkschaft mit Zweigstellen in Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz.

Medienkontakt (ITF / Seeleutegruppe): media@itf.org.uk

 

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