In dieser Zeit soll über ein Einigungsabkommen abgestimmt werden, das im Rahmen eines Prozesses zur Herbeiführung einer einvernehmlichen Lösung vor dem Obersten Arbeitsgericht des Landes ausgearbeitet wurde.
Das Gericht wies den Antrag des Unternehmens zurück, den völlig rechtmäßigen Arbeitskampf, der am 14. Mai begann, für illegal zu erklären und erklärte, dass das Recht auf Streik durch die nationale Verfassung geschützt sei. Der Richter berief die beiden Konfliktparteien für den 17. Mai zu einer Güteverhandlung ein, aus der der Vorschlag für das Abkommen hervorging.
Anlass des Streiks waren Arbeitsschutznormen und diskriminierende Praktiken, die die nationale Flaggenzugehörigkeit der brasilianischen Flotte im Offshore- und Kabotageverkehr gefährdeten.
Das Gericht wurde aktiv, nachdem die Konföderation der Seeleute CONTTMAF es auf die Gefährdung der Crews und gewerkschaftsfeindliche Maßnahmen von Transpetro - einem Tochterunternehmen von Petrobas - aufmerksam gemacht hatte, die darauf abzielten, den Streik zunächst zu blockieren und schließlich zu brechen. Die ITF unterstützte die CONTTMAF, indem sie bei der brasilianischen Regierung und der Internationalen Arbeitsorganisation intervenierte.
Unmittelbar vor dem Streik hatte Petrobas/Transpetro eine extrem hetzerische Dienstanweisung an die Kapitäne geschickt, in der diese aufgefordert wurden, außerordentliche Maßnahmen zur Verhinderung des Streiks zu ergreifen. So sollten sie unter anderem legal streikende Seeleute der Schiffe verweisen und ihnen den Kontakt mit ihren Gewerkschaftsvertreter/innen untersagen.
Dazu Severino Almeida, der Präsident der CONTTMAF: "Zum Glück hat der Richter sich der Meinung angeschlossen, dass die unverfrorene Anweisung des Unternehmens an seine Kapitäne und Verwalter, legal streikende Beschäftigte unrechtmäßig anzugreifen, zu bestrafen und von den Schiffen fernzuhalten, vollkommen unzulässig war."
"Wir haben den Gerichtsprozess für die Grundrechte unserer Mitglieder gewonnen, und ich bin optimistisch, dass der Konflikt zu einem positiven Abschluss kommen wird. Ich danke der ITF nachdrücklich für ihre regionale und globale Unterstützung."
Der ITF-Regionalsekretär für Interamerika Antonio Rodriguez Fritz bezeichnete das Verhalten des Unternehmens als eine Schande. Er begrüßte, dass das Gericht die von den Gewerkschaften vorgebrachten Punkte aufgriff und die brasilianischen Seeleute jetzt ordnungsgemäß und demokratisch zu dem vorgeschlagenen Vertrag konsultiert werden.
Mehr zu den Hintergründen des Streiks.
Hier mehr über die Unterstützung der CONTTMAF durch die ITF.
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