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Führende Mitglieder von Fischereigewerkschaften fordern die Verbesserung der Sicherheits- und Beschäftigungsnormen in ihrem Sektor

NACHRICHTEN

Führende Mitglieder europäischer und lateinamerikanischer Fischereigewerkschaften sind im Anschluss an die Sitzung des ITF-Sektionsausschusses Fischereiwirtschaft erstmals seit Beginn der Zusammenarbeit zwischen der ITF und der Internationalen Union der Lebensmittelarbeiter-Gewerkschaften (IUL) zu einer bilateralen Konferenz in Argentinien zusammengetroffen.

Bei diesem Anlass fand auch die Gründungssitzung der ITF-Sonderarbeitsgruppe Fischereiwirtschaft statt. Die Sonderarbeitsgruppe wird politische Leitlinien für die Zusammenarbeit zwischen ITF und IUL vorgeben und die Schwerpunktziele der ITF in diesem Sektor vorantreiben, wie die Ratifizierung des IAO-Übereinkommens 188 über die Arbeit im Fischereisektor, die Bekämpfung illegaler Fangtätigkeit, die Ausmerzung von Zwangs- und Kinderarbeit und die Überwindung gewerkschaftsfeindlicher Praktiken in transnationalen Unternehmen.

Die Mitglieder des Sektionsausschusses Fischereiwirtschaft beschlossen, auf nationaler und internationaler Ebene zu kooperieren, um den gewerkschaftlichen Organisationsgrad flächendeckend zu erhöhen und die Beschäftigungsbedingungen sektorweit zu verbessern. Sie sprachen sich ferner dafür aus, die Arbeit der UN-Organisationen und -Behörden, wo sie mit den strategischen Zielen der ITF übereinstimmt, auch in Zukunft zu unterstützen.

Die Gewerkschaften setzen sich für eine Verbesserung der Sicherheitsnormen und Beschäftigungsbedingungen ein, um die Arbeitnehmer/innen zu schützen. Mit welchen Gefahren die Tätigkeit im Sektors verbunden ist, zeigt der Fall der Oyang 70, ein ausländisches Charterschiff, bei dessen Untergang am 18. August 2010 sechs Menschen ums Leben kamen.

Eine gerichtsmedizinische Untersuchung des Unglücks vom 8. März ergab, dass das systematische Fehlverhalten der Schiffsmanager und mangelhafte Sicherheitspraktiken sowie die routinemäßige Verletzung von Schifffahrtsvorschriften letzen Endes für das Sinken des Schiffes verantwortlich waren. Bei der Untersuchung wurden auch bestimmte Aspekte des neuseeländischen Sicherheitsmanagements für Schiffe kritisiert.

Angesichts dieser Ergebnisse gab Joe Fleetwood, der Generalsekretär der Gewerkschaft MUNZ (Neuseeland), der Deregulierung des Fischereisektors und der damit einhergehenden Nichtdurchsetzung von Normen und Verfahren die Schuld: "Es ist ein dunkler Fleck auf dem Gewissen Neuseelands, dass diese Schiffe in neuseeländischen Hoheitsgewässern operieren durften. Der Tod von Fischereibeschäftigten ist das Resultat der miserablen Praktiken, die ungehindert im Fischereisektor Einzug gehalten haben."

Das Schiff sank, als der Kapitän versuchte, ein übergroßes Fangnetz einzuholen, wobei Wasser in das Schiff lief. Da kein Evakuierungssystem vorhanden war, waren die Besatzungsmitglieder sich selbst überlassen. Dass das Unglück nicht noch schlimmer ausging, ist nur der schnellen Rettung durch ein neuseeländisches Schiff zu verdanken, das sich in der Nähe befand.

Liz Blackshaw, die Leiterin des ITF/IUL-Programms für den Fischereisektor, fügte hinzu: "Die ITF/IUL-Sonderarbeitsgruppe Fischereiwirtschaft wird ein zentraler Stützpfeiler unserer Arbeit sein, den Kampf von Gewerkschaften in aller Welt gegen schlechte und unsichere Praktiken im Fischereisektor, die das Leben der Beschäftigten täglich gefährden, zu unterstützen. Wir freuen uns darüber, dass auf der Sitzung in Argentinien so gute Fortschritte erzielt wurden."

Um Informationen über den Sektor leichter zugänglich zu machen, hat die ITF ihren Webbereich für die Fischereiwirtschaft neu gestaltet und ein neues E-Bulletin für den Sektor herausgegeben, das vierteljährlich publiziert wird und ein wachsendes Archiv von Berichten und Meldungen auf Englisch, Französisch, Spanisch und Japanisch enthält.

Ein Video von der Eröffnungssitzung des Sektionsausschusses Fischereiwirtschaft kann auf der Facebook-Seite der ITF abgerufen werden.

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