Skip to main content

Europäische Proteste gegen die geplante Ausweitung der Flugdienstzeiten

NACHRICHTEN

Unter dem Motto "Walkout for Safety" organisierten europäische Pilot/innen und Flugbegleiter/innen am 22. Januar 2013 Arbeitsniederlegungen in Flughäfen in über 15 europäischen Ländern, um gegen die neu vorgeschlagenen EU-Flugzeitregelungen zu protestieren.

Die Vorlage der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) sieht vor, dass Flugzeugbesatzungen 20 bis 22 Stunden lang im Dienst sein können und Nachtflüge länger als 12 Stunden dauern dürfen, obwohl wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass das Sicherheitsrisiko nach 10 Stunden Dienst erheblich zunimmt.

Mit dem Aufruf an ihre Mitglieder zur Beteiligung an diesem Aktionstag möchten die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) und die Europäische Cockpitvereinigung (ECA) auf mögliche Gefahren für die Sicherheit der Fluggäste aufmerksam machen.

Die Empfehlungen der EASA werden derzeit von der Europäischen Kommission (EK) geprüft, die voraussichtlich bis Ende 2013 eine Neufassung der Luftsicherheitsverordnung von 2008 verabschieden wird. Die neuen Vorschriften sollen im Jahr 2015 in Kraft treten.

François Ballestero, politischer Sekretär der ETF für den Bereich Zivilluftfahrt, erklärte in einer Stellungnahme: "Diese breit angelegte Aktion hat gezeigt, dass Flugzeugbesatzungen bereit sind, Nein zu sagen, wenn ihre und die Sicherheit ihrer Fluggäste bedroht sind. Die politischen Entscheidungsträger müssen Verantwortung zeigen und Vorschriften zur effektiven Verhinderung übermüdungsbedingter Unfälle aufstellen. Wir halten den Druck auf die EASA und die EK europaweit aufrecht, damit sie die wissenschaftlichen Nachweise endlich zur Kenntnis nehmen und Sicherheit im Luftverkehr vor Kosteneinsparungen stellen."

In Brüssel wurde Siim Kallas, dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission und Kommissar für Verkehr, und Brian Simpson, dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses des Europaparlaments, eine Unterschriftensammlung mit mehr als 100.000 Unterschriften übergeben. Vor der Europäischen Kommission und dem Europaparlament wurden Flugblätter verteilt, in denen die Politiker/innen aufgefordert wurden, der Sicherheit der Fluggäste Vorrang vor den kommerziellen Interessen der Fluggesellschaften zu geben. Anschließend hielten die ECA und die ETF eine gemeinsame Pressekonferenz ab.

Weitere Aktionen, darunter Sitzblockaden, Demonstrationen und Flugblattaktionen fanden in Österreich, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Kroatien, Luxemburg, den Niederlanden, Polen, Portugal, Schweden, Spanien und Zypern statt.

Post new comment

Restricted HTML

  • Allowed HTML tags: <a href hreflang> <em> <strong> <cite> <blockquote cite> <code> <ul type> <ol start type> <li> <dl> <dt> <dd> <h2 id> <h3 id> <h4 id> <h5 id> <h6 id>
  • Lines and paragraphs break automatically.
  • Web page addresses and email addresses turn into links automatically.

VOR ORT