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Internationaler Gedenktag für verstorbene und verunglückte Beschäftigte 2025: Der Toten gedenken, für die Lebenden kämpfen

NACHRICHTEN

Jahr für Jahr kommen Tausende von Verkehrsbeschäftigten bei der Ausübung ihrer Tätigkeit ums Leben. Weitere Millionen erleiden vermeidbare Verletzungen und Krankheiten infolge von gefährlichen Arbeitsbedingungen.

Am Internationalen Gedenktag für verstorbene und verunglückte Beschäftigte ehren wir ihr Andenken und bekräftigen unser Engagement im Kampf für die Lebenden.

Vom Luftverkehr bis zur Fischereiwirtschaft, von der Schiene bis zur Straße, von den Häfen bis zum Meer – in allen Sektoren zahlen noch immer die Beschäftigten den Preis für eine Verkehrswirtschaft, bei der es zu oft um Profite und nicht um Sicherheit geht. In allen Bereichen des Sektors fordern ITF-Gewerkschaften Veränderungen.

Eine auf Sicherheit aufgebaute Gewerkschaftsbewegung

Der Schutz des Lebens der Beschäftigten und die Forderung nach sicheren, gesunden Arbeitsplätzen waren seit jeher Grundpfeiler der Gewerkschaftsbewegung – und werden es immer bleiben. Die ITF ist der Überzeugung, dass kein Arbeitsplatz ein Leben wert ist.

Auf dem ITF-Kongress im Jahr 2024 verabschiedeten die Mitgliedsorganisationen einstimmig einen Entschließungsantrag, in dem klargestellt wird, dass alle Verkehrsbeschäftigen ein Grundrecht auf ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld haben. Das heißt Schutz vor Gefahren, die Stress, Erschöpfung, Verletzung, Krankheit oder Tod verursachen.

Sicherheit ist keine Frage der Wahl – sie ist ein Recht

Alle Verkehrsbeschäftigten haben das Recht, sicher nach Hause zu kommen. Aber in allen Bereichen unseres Sektors nehmen Arbeitgeber und Regierungen dieses Recht noch immer nicht ernst. Wir erheben unsere Stimme und sagen "Genug ist genug!".

Wir rufen die Regierungen dazu auf, die folgenden internationalen Sicherheitsnormen zu ratifizieren und durchzusetzen 

  • IAO-Übereinkommen Nr. 152 (Hafenarbeit)
  • IAO-Übereinkommen Nr. 155 (Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz)
  • IAO-Übereinkommen Nr. 161 (Betriebsärztliche Dienste)
  • IAO-Übereinkommen Nr. 187 (Förderrahmen für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz)
  • IAO-Übereinkommen Nr. 188 (Arbeit in der Fischereiwirtschaft)
  • IAO-Übereinkommen Nr. 190 (Gewalt und Belästigung)

Dies sind nicht nur Übereinkommen. Es sind lebensrettende Schutzregelungen, die allen Beschäftigten zustehen.

Unsere Forderungen an die Arbeitgeber

Arbeitgeber müssen Verantwortung für die Sicherheit der Beschäftigten übernehmen, und zwar in allen Verkehrssektoren, über alle Grenzen hinweg und in allen Schichten. 

Wir fordern sofortige Maßnahmen:

  1. Zusicherung eines sicheren und gesunden Arbeitsumfelds für alle Verkehrsbeschäftigten in den globalen Lieferketten, ganz gleich ob sie direkt, über Werkverträge oder informell beschäftigt sind.
  2. Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften: In Verhandlungen mit Beschäftigten und ihren Vertretungen müssen Sicherheitsvorschriften entwickelt werden.
  3. Integration von Sicherheit: Dies beinhaltet einen geschlechtergerechten Ansatz, der nicht nur die körperliche Sicherheit der Beschäftigten schützt, sondern auch ihre psychische Gesundheit, ihr Wohlbefinden und die Freiheit von Gewalt und Belästigung gewährleistet.
  4. Investitionen in die Sicherheit: Arbeitgeber müssen angemessene Ressourcen für die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen und die Gewährleistung des gleichen Zugangs aller Beschäftigten – einschließlich Auszubildenden, Praktikant*innen und Berufsanwärter*innen –zu qualitativ hochwertigen Arbeitsschutzschulungen bereitstellen.
  5. Berücksichtigung des gesamten Risikospektrums – einschließlich derer, die mit dem Klimawandel, grenzüberschreitendem Verkehr und der Einführung neuer Technologien zusammenhängen.
  6. Anerkennung des Arbeitswegs als Teil der Arbeit: Die sichere Beförderung zur und von der Arbeit ist eine betriebliche Angelegenheit und die Sorgfaltspflicht der Arbeitgeber gilt über die Betriebsstätte hinaus.

Schluss mit Versäumnissen. Schluss mit Ausbeutung. Schluss mit Schweigen.

Berufliche Sicherheit und Gesundheit ist ein Grundrecht, und wir werden weiterkämpfen, bis alle Beschäftigten in allen Bereichen des Verkehrssektors sicher sind.

VOR ORT