Die Existenz dieser Verbote wurde erstmals von der ITF öffentlich gemacht, und ihre Aufhebung war eine zentrale Forderung ihrer Kampagne bei Qatar Airways. Nach dieser Enthüllung und der Einbeziehung der genannten Fakten in einer Klage, die die ITF gemeinsam mit dem Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) im Juni 2014 bei der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) einreichte, sah sich die Fluggesellschaft gezwungen, ihre Beschäftigungspraktiken zu überprüfen. Der Klage wurde von der IAO im Juni 2015 stattgegeben. In dem Urteil wurde die Fluggesellschaft der systemischen sexuellen Diskriminierung am Arbeitsplatz für schuldig befunden – insbesondere im Hinblick auf das Heirats- und Schwangerschaftsverbot (siehe http://goo.gl/wdkiZW). QR hat inzwischen gegenüber Agence France Presse erklärt, seine rechtswidrige Politik geändert zu haben (siehe http://goo.gl/pxLxyq).
Die ITF begrüßt diese Änderungen und wird in enger Zusammenarbeit mit der Belegschaft von Qatar Airways die Kampagne für weitere Veränderungen und die Rechte der Beschäftigten bei der Fluggesellschaft fortsetzen.
Dazu ITF-Generalsekretär Stephen Cotton: “Seitdem wir diese Vorschriften zum ersten Mal an die Öffentlichkeit brachten, haben wir klargestellt, dass sie beseitigt werden müssen. Durch unsere Enthüllungen haben wir eine Flut von Berichten darüber ausgelöst, was es bedeutet, bei QR beschäftigt zu sein. Aus ihnen wird ersichtlich, dass noch ein langer Weg vor der Fluggesellschaft liegt und sie noch viel über die menschliche Behandlung ihrer Angestellte zu lernen hat. Unter Druck gesetzt, hat sie immerhin einige Fortschritte gemacht. Wir beglückwünschen alle, die so mutig waren, uns heimlich interne Informationen zuzuspielen, genauso wie die Vertreter/innen von Gewerkschaften, der breiten Luftverkehrsbranche und der Medien, die uns dabei halfen, diese Rechtsverletzungen öffentlich anzuprangern und die Fluggesellschaft zum Handeln zu zwingen.”
Cotton weiter: “Vor zwei Jahren haben wir unsere laufende Kampagne für Veränderungen und den Schutz der Gewerkschaft bei QR gestartet, und die Klage bei der IAO war in diesem Konflikt ein wichtiger Schritt nach vorne. Heute können wir sehen, wie sehr sie dazu beigetragen hat, das Augenmerk der Herrschenden in Katar und der staatlichen Fluggesellschaft des Landes auf die bestehenden Probleme zu lenken!”
ITF-Präsident Paddy Crumlin fügte hinzu: “Qatar Airways sah sich durch diese Bloßstellung zu Maßnahmen gezwungen, und das ist ein enormer Durchbruch. All ihre Auszeichnungen als "Best Airline" konnten nicht die Wahrheit über die Behandlung der Beschäftigten verbergen. Gemeinsam mit allen, die bei der Fluggesellschaft beschäftigt sind, hoffen wir nun, dass sie das von vielen dieser Belegschaftsmitglieder so bezeichnete "Klima der Angst" beseitigt. Es bleibt noch einiges zu tun, aber die Fluggesellschaft hat einen Anfang gemacht.”
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