Im Fernen Osten fand die Aktionswoche in Japan, dem äußersten Osten Russlands, Südkorea und Taiwan statt. In Japan besichtigten Inspektionsteams 89 Schiffe, meldeten Fehler und Sicherheitsrisiken, und ergriffen Maßnahmen für die Eintreibung ausstehender Heuern auf vier Schiffen.
Die japanischen Gewerkschaften organisierten erneut eine Kundgebung vor dem Hauptsitz der Reederei Kotoku Kaiun Co Ltd, um gegen die Gewerkschaftsfeindlichkeit des Unternehmens zu protestieren, das ITF und Gewerkschaftsmitgliedern den Zutritt zu ihren Schiffen verwehrt. Dem japanischen ITF-Koordinator Fusao Ohori zufolge war dies die 97. Aktionswoche seit dem Jahr 1984. Die nächste sei im September geplant.
In Südkorea kontrollierten ITF-Inspektor/innen 11 Schiffe. Auf einem befassten sie sich mit einer Beschwerde wegen Überstunden, gingen verspäteten Heuerauszahlungen auf einem unter kambodschanischer Flagge fahrenden Schiff eines russischen Reeders nach und halfen bei der Heimschaffung von Seeleuten, deren Beschäftigungsverträge abgelaufen waren.
Nach dem Bericht des in Wladiwostok tätigen ITF-Inspektors Petr Osichansky wurden im Fernen Osten Russlands 18 Schiffe inspiziert, von denen nur eines einem von der ITF genehmigten Vertrag unterstand. Mit dem Wertverfall des Rubels im Vergleich zum US-Dollar hatte sich die Bezahlung einiger Crew-Mitglieder verschlechtert. Das Seearbeitsübereinkommen 2006 hatte bei der Einforderung von Heuerausständen positive Wirkung gezeigt.
Zum Abschluss der gleichzeitig laufenden Aktionswoche in sechs Schwarzmeerstaaten, zuzüglich Israels, hatten Gewerkschaftsteams insgesamt 205 Schiffe mit über 3.110 Besatzungsmitgliedern in 29 Häfen überprüft. Sie verwarnten Schiffe, die genehmigte Beschäftigungsverträge nicht umsetzten, informierten Hunderte von Seeleuten über die Tätigkeit der ITF und maritimer Gewerkschaften, und klärten sie über ihre Arbeitsrechte auf.
In Rumänien stellte sich heraus, dass 32 von 45 inspizierten Schiffen die Bestimmungen des Seearbeitsübereinkommens für Besatzungsmitglieder nicht umsetzten. In der Türkei führte die Inspektion eines unter der Flagge von Palau fahrenden Schiffes in Hereke zu dessen Arretierung, da der Besatzung Heuern in Höhe von über 200.000 US-Dollar geschuldet wurden. In Tuzla kamen die Inspektionsteams der Besatzung eines unter der Flagge von Belize fahrenden Schiffes zu Hilfe, denen seit über drei Monaten keine Heuern ausbezahlt worden waren. Unter anderem unterstützten sie die Rückführung der überwiegend russischen Besatzung in ihr Heimatland.
Im Rahmen der ITF-Kampagne gegen den Einsatz veralteter Schiffe auf dem von ihr so genannten "Schwarzen Meer der Schande" wurde ein Durchschnittsalter der inspizierten Schiffe von über 22 Jahren konstatiert. In einigen Schwarzmeerhäfen wurden sogar Schiffe mit einem Alter von 30 Jahren und mehr gefunden.
Nach den Worten des rumänischen ITF-Inspektors Adrian Mihalcioiu war die Aktionswoche ein voller Erfolg, nicht nur weil sie Reeder und Behörden auf die ITF-Kampagne aufmerksam machte, sondern auch durch das enorme Interesse der Medien und der Öffentlichkeit für die Bedingungen von Seeleuten auf unternormigen Schiffen.
Erfolgreiche Bilanz für ITF-Aktionswochen
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