Nach Berichten der Gewerkschaft der Hafen- und Stauereiarbeiter/innen der Türkei (Liman-Is) über Schikanen und Repressalien durch den Hafenbetreiber Mersin International Port Management Inc (MIP) durchsuchte die Polizei Anfang April Gewerkschaftsbüros im Hafen von Mersin (Türkei).
Der Liman-Is zufolge versucht MIP seit mehreren Monaten die Gewerkschaft durch den Einsatz von Subunternehmen zu unterlaufen. Alle Versuche der Liman-Is und ihrer Mitglieder, sich dagegen zur Wehr zu setzen, seien unterdrückt worden, bis hin zur Entlassung von 34 Beschäftigten, darunter acht Vertragsbeschäftigte. Diese Beschäftigten haben nun vor dem Verwaltungsgebäude des Unternehmens eine Protestkundgebung organisiert. Die Gewerkschaft erklärt, sie werde nicht nachgeben und diesem Angriff weiter Widerstand leisten.
Dazu der Berater und Experte für Kollektivverhandlungen der Liman-Is Emirali Karadoðan: "Wir bitten die ITF und ihre Mitgliedsorganisationen, unseren Kampf zu unterstützen.
"Die jüngsten polizeilichen Durchsuchungen unserer Büros und denen anderer Gewerkschaft stehen in Zusammenhang mit einer breiten Offensive auf die Gewerkschaftsbewegung in der Türkei. Die Polizei behauptet, sie habe in unseren Büros nach einem politischen Aktivisten gesucht. Dabei müsste sie gewusst haben, dass die betroffene Person bereits in den 1990er Jahren aus der Gewerkschaft ausgetreten ist. Das macht klar, was die eigentlichen Motive der Polizei sind."
Sharon James, die Sekretärin der ITF-Sektion Häfen, fügte hinzu: "Wir werden diesen Angriffen auf rechtmäßige Gewerkschaften mit aller Entschlossenheit entgegentreten, egal wo, und die Situation aufmerksam im Auge behalten. Es scheint, als lege es die Türkei darauf an, Gewerkschaftsrechte zu missachten."
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