Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) begrüßt den Erfolg der australischen Transport Workers' Union (TWU) im Hinblick auf die Verbesserung des Arbeitsschutzes und der finanziellen Absicherung von Lebensmittelkurier*innen beim Lieferservice DoorDash während der Covid-19-Pandemie.
In der mit der TWU abgeschlossenen Vereinbarung verpflichtet sich DoorDash zu Sicherheitspraktiken, einschließlich der Bereitstellung von persönlicher Schutzausrüstung und finanzieller Unterstützung für Beschäftigte, die positiv auf Covid-19 getestet oder zur Quarantäne verpflichtet wurden, und bekennt sich zur kollektiven Beschäftigtenvertretung sowie dem anhaltenden Dialog.
ITF-Generalsekretär Stephen Cotton erklärte dazu heute in einer Stellungnahme: "Die Kurier*innen werden die Verbesserungen unmittelbar zu spüren bekommen und können sicher sein, dass geeignete Vorkehrungen zu ihrer Sicherheit getroffen werden, um eine Übertragung des Virus zu verhindern, und schlimmstenfalls finanzielle Schutzmaßnahmen in Kraft sind, sollten sie aufgrund einer Covid-19-Infektion arbeitsunfähig werden."
Der Zusammenschluss der Beschäftigten bei Lieferdiensten ist das wichtigste Sprachrohr der Lebensmittelkurier*innen in Australien. Der nationale Sekretär der TWU Michael Kaine bezeichnete die gemeinsame Maßnahme als wichtigen ersten Schritt, um Beschäftigten in der Gig Economy die erforderlichen Schutz- und Sozialleistungen zuzuerkennen.
"Mit dieser Vereinbarung wollen wir andere Unternehmen dazu motivieren, mit ins Boot zu kommen und Beschäftigte zu schützen, und die zentrale Regierung und die Regierungen der Bundesstaaten dazu bewegen, den Prozess zu unterstützen," so Michael Kaine.
Der ITF-Generalsekretär begrüßte heute die Vereinbarung, trat jedoch gleichzeitig für weitere Organisierungsmaßnahmen in der Gig Economy ein, um für die dort Beschäftigten die gerechte und respektvolle Behandlung und die Grundrechte durchzusetzen, die ihnen zustehen.
"Diese Form des sozialen Dialogs ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir müssen allerdings klarstellen, dass es für echte Kollektivverhandlungen keinen Ersatz gibt. Wir hoffen, dass Beschäftigte in der Gig Economy sich weltweit zusammenschließen, sich hierfür mobilisieren und ihre Rechte einfordern," so Stephen Cotton.
“Alle Verkehrsbeschäftigten verdienen umfassende Rechte und Schutzregelungen am Arbeitsplatz. Wir erwarten von Plattformunternehmen wie DoorDash, Rechtsvorschriften einzuhalten und nicht gegen Gesetze für den Schutz der Grundrechte der Beschäftigten zu Felde zu ziehen,” fügte er hinzu.
In den Vereinigten Staaten machen Beschäftigte in der Gig Economy gerade mobil für den Schutz ihrer vor kurzem errungenen legislativen Erfolge angesichts einer 100 Millionen Dollar schweren Gesetzesinitiative (Proposition 22), hinter der die Unternehmen DoorDash, Uber, Lyft, Instacart und Postmates stehen, die damit Ausnahmen vom richtungsweisenden Gesetz AB 5 für sich erreichen wollen. Das Gesetz AB 5 schreibt die Vermutung des Angestelltenstatus auf der Grundlage staatlicher Rechtsvorschriften fest und macht es damit Arbeitgebern schwerer, Beschäftigte fälschlich als unabhängige Auftragnehmer zu klassifizieren, um sich ihrer Pflicht zur Gewährleistung grundlegender Rechte, wie Mindestlöhne, Krankengeld, Bezahlung von Überstunden und bezahlten Urlaub, zu entziehen.
"Rund um den Globus, von Australien bis Kalifornien, erheben sich die Beschäftigte in der Gig Economy. Die ITF wird ihre Bemühungen, die gerechte und respektvolle Behandlung und die Grundrechte durchzusetzen, die ihnen zustehen, weiter unterstützen," erklärte Stephen Cotton.
Die ITF setzt sich in enger Zusammenarbeit mit ihren über 700 Mitgliedsorganisationen mit der Zukunft der Arbeit und ihren Auswirkungen auf Verkehrsbeschäftigte auseinander. Dazu gehört das Engagement für menschenwürdige Beschäftigungsbedingungen für die Beschäftigten in der Gig Economy, indem wir ihnen helfen, sich zu organisieren und zu mobilisieren, um auf kommunale, regionale und globale Politik Einfluss zu nehmen.
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