Siebzig Besatzungsmitglieder des vor der Küste Japans liegenden Kreuzfahrtschiffs Diamond Princess sind laut Informationen der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) mit dem Covid-19-Virus infiziert. Die Rückführung aller anderen Besatzungsmitglieder, die größtenteils aus den Philippinen und Indonesien stammen, in ihre Heimatländer soll in den kommenden Tagen beginnen.
Dies wurde auf Druck der ITF und der FIT-CISL auf das Unternehmen und die japanische Regierung durchgesetzt. Die der ITF angeschlossenen italienische Seeleutegewerkschaft FIT-CISL ist der Kollektivvertragspartner für die Diamond Princess.
Am Morgen des 21. Februar erteilte die Kreuzfahrt-Reederei Princess Cruises ihre Einwilligung zur Ausschiffung aller aus über 40 Ländern stammenden 1.004 Besatzungsmitglieder.
Nähere Informationen zu den Rückführungsverfahren sowie den Quarantänebedingungen der Besatzungsmitglieder, die an Bord des Schiffes bleiben wollen, werden noch bestätigt. Die Mindestbemannung des Schiffes soll mit einer freiwilligen Crew gewährleistet werden.
"Ein neues Team freiwilliger Seeleute ist bereit, an Bord zu gehen," teilte der Koordinator des ITF-Inspektorats für Italien Francesco di Fiore mit. "In einem Hotel in Yokohama wartet bereits ein neuer Kapitän auf weitere Anweisungen."
Der Schritt erfolgte, nachdem Expert*innen Sorge über die Ausbreitung des Virus an Bord des Schiffes geäußert hatten.
"Es war ein Fehler, darauf zu bestehen, dass die gesamte Besatzung an Bord bleiben muss, wo eine Mindestbesatzung doch ausreichend gewesen wäre," so di Fiore. "Aber die Crew blieb ruhig und war stolz darauf, zu bleiben, ihre Arbeit zu tun und ihren Beitrag zu leisten."
Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Passagiere das Schiff verlassen durften, wandte sich ITF-Generalsekretär Stephen Cotton in dieser Woche im Namen der ITF-Mitgliedsorganisationen mit einem Brief an den Generaldirektor des Schifffahrtsbüros im Ministerium für Infrastruktur, Transport und Tourismus in Japan und forderte die Rückführung der Besatzungsmitglieder in ihre Heimatländer.
Die ITF und die ihr angeschlossene Russische Seeleutegewerkschaft ersuchten ferner die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) schriftlich darum, ihre Mitgliedstaaten und das Unternehmen an die Einhaltung ihrer Verpflichtungen im Rahmen des IAO-Seearbeitsübereinkommens 2006 im Hinblick auf die Gesundheit und Sicherheit von Seeleuten zu mahnen.
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