Die zunehmende Instabilität und Fragmentierung der Luftverkehrswirtschaft waren Thema der Regionalkonferenz Afrika der ITF-Sektion Zivilluftfahrt, die am 14. und 15. März 2013 in Lagos (Nigeria) tagte. Das Arbeitspapier der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) über die negativen Auswirkungen der anhaltenden Liberalisierung fand die einhellige Zustimmung der Delegierten.
Die Delegierten beklagten die mangelnde Initiative der Regierungen, bis hin zu geheimen Absprachen mit Arbeitgebern, im Hinblick auf Liberalisierungsmaßnahmen. Diese bedrohten Arbeitsplätze, bewirkten eine Prekarisierung der Beschäftigung und führten zu zunehmenden Verletzungen der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivverhandlungen, so ihre Kritik.
Sie befürworteten die Ziele des ICAO-Papiers und beschlossen, sie in enger Zusammenarbeit mit weiteren Partnerorganisationen zu fördern. Sie appellierten zudem an die ICAO, all ihre Mitgliedsstaaten zur Organisierung von Dialogen und Konferenzen auf nationaler Ebene zu ermutigen und anzuleiten, um für den Erhalt von Arbeitsplätzen und die Nachhaltigkeit des Sektors zu werben.
Joseph Katende, ITF-Regionalsekretär für Afrika, erklärte in einer Stellungnahme: "Die Regionalkonferenz bot eine sehr gute Gelegenheit, über die Veränderungen im afrikanischen Luftverkehrssektor und ihre Folgen für unsere Mitglieder zu diskutieren. Wir konnten ferner unsere Schwerpunkte für die nächsten vier Jahre festlegen, wie den Aufbau von Gewerkschaften durch die Organisierung junger Beschäftigter und Frauen sowie Arbeitnehmer/innen in prekären Beschäftigungsverhältnissen und im informellen Sektor und die Verbesserung unserer Kommunikation durch den effizienteren Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien und sozialen Medien."
An der Eröffnungsveranstaltung nahmen neben den Delegierten aus englisch- und französischsprachigen afrikanischen Ländern auch Arbeitgebervertreter, Repräsentanten der National Union of Air Transport Employees (NUATE) und der Air Transport Services Senior Staff Association (ATSSSAN) sowie der Sekretär der ITF-Sektion Zivilluftfahrt Gabriel Mocho und Joseph Katende teil. Die Konferenz wurde von Zeleke Mena Alaro, dem Regionalvorsitzenden der ITF-Sektion Zivilluftfahrt für Afrika, geleitet.
Die aus sieben afrikanischen Ländern stammenden Delegierten gründeten eine Arbeitsgruppe, um die Stoßrichtung für eine Analyse der Situation vorzugeben und Lösungsstrategien zu identifizieren. Sie wählten ferner Zeleke Mena Alaro aus Äthiopien zum Vorsitzendem, Roseline Soubeiga aus Burkina Faso zur ersten und Hilda Anyasi aus Nigeria zur zweiten stellvertretenden Vorsitzenden der ITF-Sektion Zivilluftfahrt für die Region Afrika.
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