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Schluss mit dem Blutvergießen auf den Straßen: Globale Aktionswoche für “Safe Rates”

NACHRICHTEN Presseerklärung

Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF), die Millionen von Verkehrsbeschäftigten in der ganzen Welt vertritt, hat vom 26. August bis 1. September 2024 eine globale Aktionswoche für sichere Frachtsätze (“Safe Rates”) ausgerufen. Die globale Kampagne unterstreicht die dringende Notwendigkeit gerechter Bezahlung, menschenwürdiger Beschäftigungsbedingungen und unternehmerischer Rechenschaftspflicht in den Lieferketten des Straßentransports.

Die Aktionswoche fällt mit der Umsetzung der bahnbrechenden neuen Rechtsvorschriften zu “Safe Rates” in Australien zusammen, die mit der Einrichtung eines Sachverständigenausschusses für Normensetzung in der australischen Behörde für Arbeitgeber/Arbeitnehmer-Beziehungen (Fair Work Commission) einen neuen globalen Maßstab für gerechte Bezahlung, menschenwürdige Beschäftigungsbedingungen und unternehmerische Rechenschaftspflicht in den Lieferketten des Straßentransports setzen.

Weltweit richten der ITF angeschlossene Gewerkschaften und Beschäftigte gemeinsam die Forderung an Regierungen, dem Beispiel Australiens zu folgen und ähnliche Maßnahmen aufzulegen, um die Rechte, die Existenzgrundlagen und die Sicherheit von Berufsfahrer*innen zu schützen und die Straßen der Welt für alle sicher zu machen.

Die globale Aktionswoche findet zu einer Zeit statt, in der die Sorge über den gefährlichen Druck, unter dem die Beschäftigten im Straßentransport aufgrund von unnachhaltigem Wettbewerb, skrupellosen Sparmaßnahmen und unternehmerischer Gier stehen, immer größer wird. 

“Der globale Straßengüterverkehr befindet sich in einer Krise,” erklärte ITF-Generalsekretär Stephen Cotton.

Fahrer*innen werden über ihre menschlichen Grenzen hinaus belastet und gezwungen, ihr Leben und das anderer zu riskieren, weil unerbittliche Kostenreduzierung sie zu gefährlichen Arbeitspraktiken zwingt. Diese Krise wird befeuert durch die Profitgier der Unternehmen und muss beendet werden.”

“Die globale ITF-Aktionswoche für Safe Rates ist ein eindringlicher Aufruf, das Blutvergießen auf unseren Straßen zu beenden. Die neue Safe Rates-Gesetzgebung in Australien ist der Beweis dafür, dass dieser tödliche Teufelskreis durchbrochen werden kann. Sie zeigt, dass wir ein System schaffen können, in dem Sicherheit und Fairness vor Profite gestellt werden, wenn Regierungen, Beschäftigte und die Unternehmen der Branche kooperieren.”

Untersuchungen, die die ITF in fünf Ländern durchführte, offenbaren die bittere Realität, mit denen Fahrer*innen konfrontiert sind. Gezwungen, ihre Fahrzeuge zu überladen, zu rasen und gefährlich lange ohne Pause am Steuer zu sitzen, werden Straßentransportbeschäftigte bis zu den Grenzen des Zumutbaren belastet, um über die Runden zu kommen, womit deutlich wird, dass dringend robuste Normen erforderlich sind, um Unfälle und Todesopfer auf unseren Straßen zu verhindern.

Während der gesamten Woche werden der ITF angeschlossene Gewerkschaften in über 20 Ländern Proteste, Lobbyaktionen und Aufklärungskampagnen organisieren und Regierungen und Arbeitgeber dazu auffordern, sich zur Einführung von “Safe Rates”-Systemen zu verpflichten, um Beschäftigte ebenso wie die Bevölkerung zu schützen. Die Gewerkschaften werden sich außerdem vehement gegen Versuche von Regierungen und skrupellosen Akteuren wehren, beispielsweise in Südkorea, bestehende “Safe Rates”-Schutzregelungen abzubauen. Ein besonderer Fokus wird den Forderungen weiblichen Fahrpersonals nach gleicher Bezahlung, gerechten Arbeitsnormen und sicheren Arbeitsplätzen gelten.

Bei ihrem Zusammentreffen in Sydney anlässlich der Einführung der australischen Verkehrsreform werden Führungskräfte der ITF und Vertreter*innen von ihr angeschlossenen Gewerkschaften einen globalen Aktionsaufruf veröffentlichen, mit dem sie an Regierungen in der ganzen Welt appellieren, dem Beispiel Australiens zu folgen und ähnliche transformative Gesetze zu erlassen.

“Wir verlangen, dass Regierungen in der ganzen Welt unverzüglich handeln und diese bahnbrechende Gesetzgebung als Blaupause für eine Zukunft nehmen, in der Menschenleben wertvoller sind als Gewinnspannen. Wir fordern ferner die Unternehmen, die vom Straßentransport profitieren, wie Plattformbetreiber und die multinationalen Konzerne, die für die Beförderung ihrer Güter auf Verkehrsbeschäftigte angewiesen sind, dazu auf, öffentlich mit Gewerkschaften zusammenzuarbeiten, um den Straßentransport fair, sicher, nachhaltig und inklusiv zu machen,” so Cotton weiter.

Die ITF ruft Verkehrsbeschäftigte, Gewerkschaften und ihre Unterstützer*innen weltweit dazu auf, Solidarität zu zeigen, sich an den geplanten Aktionen zu beteiligen und während der Aktionswoche für “Safe Rates” zu werben. Für weitere Informationen über Möglichkeiten zur Beteiligung wendet euch bitte an inlandtransport@itf.org.uk.

VOR ORT