Nach der Vergewaltigung einer Frau in einem geparkten Bus in Pune organisierten Mitglieder der indischen Buspersonal-Gewerkschaft Maharashtra State Transport Kamgar Sangathana (MSTKS) am 1. März 2025 eine Demonstration.
Der sexuelle Übergriff löste Empörung unter den Verkehrsbeschäftigte in Indien aus, die den Behörden mehrfache Versäumnisse beim Schutz von weiblichen Personalmitgliedern und Fahrgästen vorwerfen.
Die Vergewaltigung ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 25. Februar, als das Opfer auf einen Bus wartete, um nachhause zu fahren.
"Wir verurteilen diese Vergewaltigung aufs Schärfste," erklärte Sheela Naikwade, Vorsitzende für Frauen der MSTKS und Mitglied des ITF-Ausschusses für weibliche Beschäftigte in der Verkehrswirtschaft. "Viel zu lange schon wird die Sicherheit von Frauen, wenn überhaupt, als Nebensache behandelt. Mit der Sicherheit der Fahrgäste muss auch die Sicherheit von Fahrerinnen, Schaffnerinnen und anderen weiblichen Beschäftigten jederzeit gewährleistet werden."
Die Gewerkschaft hatte schon vorher die Polizei auf die mangelnde Sicherheit an der Bushaltestelle und in deren Umgebung aufmerksam gemacht, aber es wurde nichts unternommen.
Am 27. Februar verhaftete die Polizei einen Verdächtigen, der sich nun in Gewahrsam befindet, aber Naikwade beharrt darauf, dass die Verhaftung nur ein erster Schritt sein kann. Proaktive Maßnahmen seien erforderlich, um solche Vorfälle zu verhindern.
"Frauen, die spätnachts ihre Arbeit beenden und dann nachhause zurückkehren müssen, sind nach wie vor ernsten Gefahren ausgesetzt," betonte sie. "Wir müssen fordern, dass Arbeitgeber für mehr Schutz sorgen und die Sicherheit ihrer Betriebe überwachen, sicheren und zuverlässigen Zugang zu Frauentoiletten gewährleisten und je nach Bedarf sichere öffentliche Verkehrsmittel für den Arbeitsweg oder sichere Übernachtungsunterkünfte bieten."
In einer Erklärung an den Verkehrsminister und die Verantwortlichen der Verkehrsgesellschaft von Maharashtra mahnte die MSTKS dringende Reformen an und forderte sofortige Maßnahmen zum Schutz der Frauen vor weiterer Gewalt.
"Dafür zu sorgen, dass weibliche Beschäftigte sicher nachhause kommen, ist ein grundlegender Pfeiler der Gleichstellung von Frauen bei der Arbeit," erklärte Claire Clarke, die geschäftsführende ITF-Beauftragte für weibliche Verkehrsbeschäftigte und Gleichstellung.
Auf dem ITF-Kongress 2024 in Marrakesch befürworteten Delegierte von über 700 Verkehrsgewerkschaften aus der ganzen Welt eine Entschließung, in der die ITF dazu aufgefordert wird, die Kampagne "Sicherer Arbeitsweg" in aktiver Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Gewerkschaften auf globaler Ebene zu unterstützen.
"Dieser verstörende Vorfall unterstreicht die dringende Notwendigkeit, Maßnahmen zu organisieren, um die Gesundheit und Sicherheit von Fahrgästen und Verkehrsbeschäftigten zu schützen," so Clarke weiter. "Die Gewährleistung eines sicheren Arbeitswegs ist eine Aufgabe des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit sowie eine rechtliche Verantwortung von Arbeitgebern und Regierungen."
"Wir werden nicht tatenlos zusehen, wenn grundlegende Rechte und die persönliche Sicherheit von Frauen verletzt werden. Dies ist ein weiterer Weckruf an Regierungen und Arbeitgeber: Keine halben Sachen, kein Aufschub – Frauen haben das Recht, frei von Angst, Belästigung und Gewalt zur Arbeit zu fahren, zu arbeiten und nachhause zurückzukehren."
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