Mit großer Betroffenheit haben wir vom Tod des ehemaligen ITF-Präsidenten Jim Hunter erfahren. Wir gedenken seiner in tiefer Trauer und behalten ihn in guter Erinnerung. Im Namen der gesamten ITF-Familie, insbesondere unserer Mitgliedsorganisationen in der Sektion Eisenbahn und aus Nordamerika, sprechen wir Jims Familie und Freunden in dieser schweren Zeit unser tief empfundenes Beileid aus.
Jim wurde auf dem 35. ITF-Kongress, der im Jahr 1985 in Luxemburg stattfand, als Nachfolger des Österreichers Fritz Prechtl, ebenfalls ein Eisenbahner, zum Präsidenten der ITF gewählt. Jim wurde 1932 geboren und stieg als Beschäftigter bei der Canadian National Railway zum Präsidenten der Canadian Brotherhood of Railway, Transportation and General Workers Union auf. Während seiner Amtszeit bei der ITF schloss sich seine Gewerkschaft mit der Canadian Auto Workers zur Unifor zusammen, die sich später zur größten kanadischen Gewerkschaft entwickelte.
Jim wurde in Luxemburg einstimmig gewählt und amtierte über den 36. ITF-Kongress (Florenz, Italien) hinaus bis zum 37. ITF-Kongress (Genf, Schweiz), auf dem er das Amt niederlegte und Eike Eulen aus Deutschland die Nachfolge überließ. Als erster nichteuropäischer Präsident in der 90-jährigen Geschichte der ITF diente Jim der Organisation in einer Periode erdrutschartigen Wandels, die durch das Ende des Kalten Krieges und die schnelle Liberalisierung und Privatisierung von Verkehrsdiensten in aller Welt gekennzeichnet war. Zwischen dem Fall der Berliner Mauer und Jims Ausscheiden im Jahr 1994 traten 94 Gewerkschaften der ITF bei, ein Zeugnis seiner Führungsstärke in einer sich wandelnden Welt.
In seiner Rücktrittsrede in Genf, wo er mit der Goldenen ITF-Nadel ausgezeichnet wurde, erklärte Jim, dass der "Verkehrssektor im Hinblick auf unsere Hoffnung auf eine bessere Welt eine entscheidende Vorreiterrolle wahrnehmen kann. Der Verkehr ist von Natur aus ein öffentliches Gut und eine öffentliche Dienstleistung, die auf gesellschaftlicher Basis geplant werden und sowohl der Umwelt, als auch den Bedürfnissen der gesamten Gesellschaft Rechnung tragen muss." Diese Gedanken könnten für die ITF im Jahr 2019 nicht aktueller sein.
Die ITF-Familie wird Jim schmerzlich vermissen. Seinem Andenken zu Ehren werden wir weiter für eine Welt kämpfen, in der Verkehrsbeschäftigte überall gerecht behandelt werden und sichere Arbeitsplätze haben.
Stephen Cotton, ITF-Generalsekretär
Paddy Crumlin, ITF-Präsident