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Neujahrsbotschaft des ITF-Generalsekretärs

NACHRICHTEN

Das Jahr 2017 stellte uns vor Herausforderungen, aber ich bin überzeugt, dass wir heute stärker dastehen als noch vor einem Jahr. Wir sind zwar global nach wie vor mit wirtschaftlichen und politischen Ideologien konfrontiert, die Gewerkschaften und Arbeitnehmer/innen feindlich gegenüberstehen, aber die Mitgliedsorganisationen der ITF setzen sich weiter unbeirrt zu Wehr. Auch im Jahr 2018 werden wir unsere Stärke weiter ausbauen. Die Erfolge, die wir im Jahr 2017 erzielt haben, sind für Verkehrsbeschäftigte weltweit ein Anlass zur Hoffnung.

Im Februar nahmen 255 Vertreter/innen von 33 Gewerkschaften aus 12 Ländern an der Regionalkonferenz Arabische Welt in Tunesien teil, wo der Plan für den Kongress entstand, der junge Beschäftigte in den Vordergrund rückt.

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Im März kamen etwa 250 junge Delegierte von knapp 80 Gewerkschaften aus allen ITF-Regionen zur ITF-Jugendkonferenz in Buenos Aires (Argentinien) zusammen. Die Aufbruchstimmung, die Entschlossenheit und der Wille unserer jungen Verkehrsbeschäftigten, voranzugehen, waren inspirierend. 

Was unsere Sektoren angeht, so legten wir im Jahr 2017 im Straßentransport Arbeitsrechtsverletzungen im europäischen Güterkraftverkehr offen, die unter den Augen riesiger multinationaler Unternehmen begangen werden, die die wirtschaftliche Macht haben, etwas dagegen zu tun. Unser Kampagneneinsatz hat IKEA dazu gebracht, allmählich gegen die Ausbeutung in seiner Lieferkette anzugehen. 

Wir starteten ferner eine globale Kampagne gegen den gewerkschaftsfeindlichen Logistikriesen XPO, bei der sich unsere Gewerkschaften massiv engagieren. Die XPO-Kampagne beinhaltet eine Kapitalstrategie für Beschäftigte und verdeutlicht, dass die ITF mehr Taktik, Mut und Entschlossenheit an den Tag legt als je zuvor.

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Der 1. Mai war unser Tag des öffentlichen Verkehrs, an dem ITF-Gewerkschaften rund um den Globus unsere globalen Kampagnen zur Stärkung und Verbesserung öffentlicher Verkehrssysteme für alle in den Blickpunkt rückten. Das Programm macht Fortschritte, politische Entscheidungsträger beginnen zu reagieren, und unsere weiblichen Mitglieder übernehmen bei unseren Organisierungskampagnen eine führende Rolle. 

Unsere Bahngewerkschaften kämpfen weiter gegen Privatisierung und festigen ihre Solidarität. Ein beachtlicher Erfolg konnte in Indien erzielt werden, wo die Regierung nach unserer starken Kampagne im November ankündigte, dass sie die Indische Eisenbahn nicht privatisieren werde. 

Im maritimen Sektor treibt das hervorragende Inspektor/innen-Team der ITF die Billigflaggenkampagne weiter voran, indem sie sich für im Stich gelassene Besatzungen einsetzt und ausstehende Heuern einfordert, insbesondere in Algerien, Großbritannien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Australien. Unsere Arbeitsgruppe Kabotage gewinnt in ihrem Engagement für Seeleute und deren Gemeinwesen an Einfluss. Die erste große ITF-Konferenz zum Thema Kabotage fand im Juni in Kapstadt (Südafrika) in Verbindung mit den Konferenzen der ITF-Seeleutesektion und der Sektion Häfen statt, an denen fast 300 Delegierte aus 60 Ländern teilnahmen.

Ebenfalls im Juni führte die ITF gemeinsam mit Seafarers' Rights International (SRI) den ersten internationalen Workshop zur Förderung der Leitlinien für die faire Behandlung von Seeleuten durch. 

In den Häfen haben wir ein globales Bündnis für die Durchsetzung von Normen bei DP World ins Leben gerufen. Im Rahmen unserer Kampagne beim globalen Hafenbetreiber ICTSI haben wir systematische Verletzungen von Arbeitnehmer/innenrechten in all seinen weltweiten Niederlassungen aufgedeckt, von Madagaskar über Indonesien und Papua-Neuguinea bis Australien. Im Rahmen einer strategischen Kampagne zum Thema Lieferketten sind wir auf die Straßen gegangen, um Druck gegen dieses gewerkschaftsfeindliche Unternehmen aufzubauen und unsere Mitglieder zu verteidigen.

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Unsere Kampagnenarbeit in der Fischereiwirtschaft kann greifbare Ergebnisse vorweisen. Im Juli begrüßte die ITF die thailändische Gewerkschaft und Greenpeace zu einem Gespräch über Umwelt- und Arbeitsnormen. Darüber hinaus schreiten die Bemühungen um rechtliche Schutzbestimmungen für Arbeitsmigrant/innen im Fischereisektor auf der Ebene der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) voran. 

Die Sektion Zivilluftfahrt hielt ihre Konferenz im März in London ab, wo lebhafte Debatten über zentrale Aspekte dieses sich rasch wandelnden Sektors geführt wurden. Trotz aller Herausforderungen stärken wir unsere Schlagkraft zur Verteidigung von Luftverkehrsbeschäftigten in aller Welt. Unser Programm für Organisationsarbeit an Flughäfen fördert unser Wachstum an einigen wichtigen Luftdrehkreuzen. Im September erzielten wir einen Durchbruch bei der Regierung von Katar, mit der wir ein Beschwerdeverfahren für die Beschäftigten bei Qatar Airways vereinbarten, und unsere Kampagne zu Billigfluggesellschaften erhielt im Dezember Auftrieb mit der Ankündigung von Ryanair, Gewerkschaften anzuerkennen. 

Wir deckten die Steuerpraktiken des Ölproduzenten Chevron auf, mit dem Erfolg, dass das Unternehmen an die öffentliche Hand Millionen von Dollar nachzahlen musste. Gegen Uber ergehen immer mehr Gerichtsurteile, wonach das Unternehmen ein Taxibetreiber ist und sich auch demnach verhalten muss.

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Unsere Forderung nach konkreten Erfolgen für Verkehrsbeschäftigte wurde in diesem Jahr auf der Internationalen Arbeitskonferenz klar und deutlich vernommen. Indem wir unsere Fähigkeit und unseren Einfluss zur Durchsetzung von Veränderungen durch Verweis auf unsere Interventionen in Bangladesch, Botswana, Kambodscha, Ägypten, der Türkei und Großbritannien unter Beweis stellten, haben sich unsere Beziehungen zur IAO nachhaltig gefestigt.

Dies sind äußerst positive Entwicklungen, für die sich unser Präsident Paddy Crumlin, ich selbst, das gesamte ITF-Team und – was noch wichtiger ist – unsere Mitgliedsorganisationen unermüdlich eingesetzt haben. Wir wissen eure wertvolle Mitwirkung zu schätzen. Aber es stehen noch viele weitere Aufgaben vor uns ...

Im November hielten wir die ITF-Frauenkonferenz in Marrakesch ab, eine enorm wichtige Konferenz für die Verwirklichung unseres Ziels, Frauen federführend in alle Tätigkeitsbereiche, Projekte und Strukturen der ITF einzubinden. Sie war aber auch eine ernüchternde Mahnung an alle in der ITF, dass noch ein langer Weg vor uns liegt, um dieses Ziel zu erreichen. Im Mittelpunkt der Konferenz standen die Stimmen der Beschäftigten – dies sind die Stimmen, die wir für die Durchführung unserer Kampagnen brauchen. 

Uns erwarten riesige Herausforderungen. Automatisierung, neue Technologien und die Zukunft der Arbeit standen auf der Tagesordnung jeder Konferenz des Jahres 2017. Diese Themen betreffen jede/n Beschäftigte/n in jeder Sektion und jeder Region. Aber unsere Botschaft ist einfach – wir können den Wandel gestalten. Im Juni trafen Vertreter/innen von uns angeschlossenen Gewerkschaften in Stockholm zur ersten Sitzung der Arbeitsgruppe Automatisierung zusammen, auf der ein Plan erarbeitet wurde, den wir dem Kongress vorlegen wollen. Wir werden dafür sorgen, dass die Stimmen der Verkehrsbeschäftigten im Zentrum der Debatte stehen.

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Ende November trafen sich 280 Delegierte von 85 Gewerkschaften aus 25 Ländern in Cartagena (Kolumbien), um im Zuge der Weichenstellung für den Kongress die Richtung für die Region Lateinamerika und Karibik vorzugeben. Diese starke Konferenz brachte die Agenda für weibliche und für junge Beschäftigte voran und gab den regionalen Führungskräfte den Ansporn, den sie für den Übergang in die nächste Periode benötigen.

Intern machen unsere regionalen Überprüfungen weitere Fortschritte. Die Überprüfung der Region Asien/Pazifik ist abgeschlossen, und in Singapur wurde im September ein neues ITF-Büro eröffnet. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für den Kongress in Singapur. Im Rahmen der Weichenstellung für den Kongress im Jahr 2018 ist am 29./30. Januar die Sektionskonferenz Fischereiwirtschaft in Madrid (Spanien), vom 20. bis 22. Februar die Sitzung des Ausschusses für öffentlichen Personennahverkehr in London (Großbritannien) und vom 6. bis 9. März die Regionalkonferenz Afrika in Abuja (Nigeria) anberaumt. Und dann natürlich ... der Kongress selbst vom 14. bis 20. Oktober 2018 in Singapur.

In der modernen Welt ist es nicht leicht, Verkehrsbeschäftigte/r und Gewerkschaftsmitglied zu sein. Im Zuge unserer Bemühungen, die ITF zu dem partizipativen, relevanten und einflussreichen Instrument zu machen, das unsere Gewerkschaften und Beschäftigten brauchen, werden wir sicher nicht alles richtig machen.

Bei allen bisherigen Herausforderungen haben wir aber dazugelernt und wir setzen uns zur Wehr.

Lasst uns im Jahr 2018 auf unseren Erfolgen aufbauen. Und lasst es uns gemeinsam tun. Wir bewirken etwas.

Ein gutes Neues Jahr, und lang lebe die ITF!

Stephen Cotton

 

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