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Klimaschutz: Erster vollelektrischer Hafenschlepper unterstreicht Wert der Einbindung von Beschäftigten und First Nations

NACHRICHTEN

Kanadas erster vollelektrischer Hafenschlepper wird demnächst seinen Betrieb aufnehmen. Dieses Projekt zeigt in exemplarischer Weise, was möglich ist, wenn Beschäftigte, indigene Menschen und Unternehmen zusammenkommen, um für die Umwelt und First-Nations-Gerechtigkeit einzutreten.

Peter Lahay, Koordinator des ITF-Inspektorats in Kanada, berichtete der ITF von den inspirierenden Bemühungen der Gewerkschaft ILWU Local 400, die diese Parteien zusammengebracht hat, um sowohl den nachhaltigen Verkehr als auch die Schaffung von Arbeitsplätzen für die Haisla Nation zu fördern.

„Vor einem Jahrzehnt war LNG in Kitimat kaum mehr als ein Gerücht, doch die Sektion Schifffahrt der ILWU Local 400 erkannte sofort, dass das Projekt Arbeitsplätze im maritimen Bereich umfassen würde und dass zukünftige Schlepperarbeiten vor allem den dortigen Seeleuten der First Nations zustanden“, so Lahay. „Also begannen wir, dieses Ziel umzusetzen – und zwar mit Entschlossenheit, Solidarität und dem Gewerkschaftsmotto ,An injury to one is an injury to all‘ (Eine Verletzung für einen ist eine Verletzung für alle).“

„Ganz zuerst erkannten wir an, dass indigene Menschen die ersten Seeleute der Westküste waren. Wir haben im Abschnitt unserer Gewerkschaftssatzung zu Schifffahrtsregeln eine Änderung durchgesetzt. Wir haben Kitamaat Village besucht, um uns mit der Haisla Nation über die nächsten Schritte im Prozess der Versöhnung zu beraten. All dies begann, noch bevor Seaspan seine eigene Arbeit in der Region aufnahm – darauf können all unsere Mitglieder für immer stolz sein.“

Links: Bradley Windsor, Christian Cross und Edmund Smith, Mitglieder der Haisla First Nation und der ILWU Canada Local 400, mit Craig Windsor und Edward Ross (Foto: Craig Windsor). Rechts: Gewerkschaftsvertreter der ILWU Canada Local 400, Schatzmeister Ziggy Mangat, Vorsitzender Jason Woods und Peter Lahay, Koordinator des ITF-Inspektorats, stehen stolz vor der HaiSea Wamis.

Die Gewerkschaft leitete Gespräche ein, bevor Seaspan dazukam, doch beide Seiten kamen schnell zu dem gleichen Schluss: Die Haisla Nation sollte direkt am Schleppergeschäft in ihrem historischen Stammesgebiet beteiligt sein, und Investitionen in den Schleppdienst sollten Pionierleistungen für den Klimaschutz umfassen.

Nach mehreren Jahren harter Arbeit seitens aller Beteiligten waren Jason Woods als Vorsitzender sowie Ziggy Mangat als Sekretär/Schatzmeister der ILWU Local 400 letzten Monat anwesend, um den Stapellauf des ersten von mehreren bahnbrechenden, emissionsfreien, batteriebetriebenen HaiSea-Schleppern zu erleben.

Die HaiSea Wamis (IMO 9942964) wurde nach Wamis benannt, dem ersten Vorfahren, der Zuflucht in Kitamaat fand. Sie hat eine Länge von 28,4 m und eine Tragfähigkeit von 131 Tonnen; ihr Einsatzort ist die neue Exportanlage von LNG Canada in Kitimat. Ihre Besatzung sind ausnahmslos Haisla-Seeleute und ILWU-Mitglieder.

„Wir begrüßen die HaiSea Wamis an unserer Küste“, sagte der ILWU-Vorsitzende Jason Woods. „Vor allem aber begrüßen wir diesen Neubeginn, den uns die Partnerschaft zwischen Seaspan, First Nations und unserer Gewerkschaft verschafft. Wir sind stolze Seeleute, jeder einzelne von uns – stolz auf unsere Arbeit, auf die Stärke unserer Solidarität und auf den Wert unseres Beitrags für unsere Familien, unsere Gemeinde und unser Land.“

Jacques Kerkhof, Vorsitzender des Schleppdienste-Ausschusses der Europäischen Transportarbeiter-Föderation, würdigte das inspirierende Engagement der ILWU Canada: „Hut ab vor der Local 400, denn sie hat früh verstanden, dass das LNG-Terminal potenziell viele neue Arbeitsplätze schaffen würde, und sie hat die Hoheit der Haisla Nation anerkannt. Die ILWU begann vor einem Jahrzehnt einen Diskussionsprozess mit den Haisla in Kitamaat, um sicherzustellen, dass Seeleute der First Nations menschenwürdige, gut bezahlte Arbeit erhalten. Wir gratulieren der ILWU Canada und den Haisla für ihr weltweit vorbildliches Engagement in Sachen First-Nations-Gerechtigkeit und Klimaschutz.“

Wie Kerkhof weiter ausführte, kommt die Seefahrt derzeit für drei Prozent der globalen CO2-Emissionen auf und muss dringend von konventionellen Kraftstoffen abkehren, um die Klimaerwärmung zu begrenzen.

„Die HaiSea Wamis ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wir vorgehen sollten. Die enge Zusammenarbeit der Gewerkschaft mit der Bevölkerung vor Ort und einem aufgeschlossenen Schleppunternehmen hat dieses denkbar positive Ergebnis ermöglicht. Die Gewerkschaft und die Haisla Nation können wirklich stolz auf das sein, was sie hier erreichen.“

VOR ORT