Teil der gezielten Kampagne ist die Prüfung der Blumenthal-Flotte in Häfen rund um den Globus durch das ITF-Inspektorat, ein Netzwerk aus 147 Inspektor/innen und Kontaktleuten in verschiedensten internationalen Häfen.
"Die ITF-Inspektor/innen werden die Blumenthal-Schiffe weltweit inspizieren, um sicherzugehen, dass ihre Besatzungen angemessen bezahlt und ausreichend ernährt werden und dass man ihre Rechte wahrt", erklärte der ITF-Inspektor und Leiter der Kampagne, Sven Hemme.
Nachdem die Anna-Elisabeth von australischen Behörden festgehalten wurde und Verstöße gegen Bestimmungen auf Schiffen in europäischen Häfen bekannt geworden sind, hat die Wahrung der Rechte von Seeleuten an Bord von Blumenthal-Schiffen nun für das ITF-Inspektor/innen-Team höchste Priorität", so Hemme weiter.
Zusätzlich zur Ankündigung der gezielten Kampagne forderte die ITF den Präsidenten von Blumenthal, Matthias K. Reith, auf, mit dem globalen Gewerkschaftsverband zu kooperieren und die Normen für Beschäftigte auf der Billigflaggenflotte der Reederei zu verbessern.
Hemme: "Die ITF will, dass eine der ältesten deutschen Reedereien ihre Geschäftspraktiken auf den neuesten Stand bringt und tut, was man von multinationalen Unternehmen im Jahr 2019 erwarten darf."
"Die Nachhaltigkeit und das ethische Verhalten eines Unternehmens spielen in der heutigen Zeit eine ebenso wichtige Rolle wie das Risikomanagement und das Einhalten von unternehmerischen Verantwortlichkeitsgrundsätzen. Verantwortungsvoll handelnde Unternehmen unterziehen ihre Lieferketten einer kritischen Prüfung und orientieren sich an Initiativen wie dem UN Global Compact, um zu gewährleisten, dass ihr Verhalten zumindest im Ansatz fundamentalen Vorgaben in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Korruptionsbekämpfung entspricht."
"Wir stellen immer häufiger fest, dass verantwortungsbewusste Charterer eine kritische und proaktive Rolle in diesem Bereich spielen und von der ITF zertifizierte Schiffe wählen. Es ist inzwischen Realität, dass das ungeregelte Billigflaggensystem, das bewusst mit der Ausbeutung internationaler Seeleute kalkuliert, als Risiko gilt, das verantwortungsbewusste Charterer nicht mehr tragen wollen."
"Wir fordern die Reederei Blumenthal auf, an der Verbesserung der internationalen Schifffahrtsindustrie mitzuwirken, alle ihre Billigflaggenschiffe unter ITF-Verträge zu stellen und einem transparenten Prozess der Regelkonformität zuzustimmen, der gewährleistet, dass die Rechte, Freiheiten und Arbeitsbedingungen der Seeleute gewahrt werden", schloss Hemme.
Kontakt
Luke Menzies, ITF-Kommunikationsbeauftrager für den maritimen Bereich, menzies_luke@itf.org.uk
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