Der Seeleutegewerkschaft zufolge beschuldigte der Geschäftsführer der Hafengesellschaft Tikhonov zu Unrecht, Gewerkschaftsgelder veruntreut zu haben. Der eigentliche Grund der Anklage liege im rechtmäßigen Engagement des Spitzengewerkschafters. Das Urteil wird am nächsten Verhandlungstermin, dem 24. November, erwartet.
Die Russische Seeleutegewerkschaft steht seit der Organisation einer Kundgebung von Hafenbeschäftigten im Hafen von Vostochny im Juni 2012 zunehmend unter Druck. Diese richtete sich gegen den Entzug von Gefahrenzulagen, Urlaubskürzungen und die Aufhebung weiterer Sozialleistungen. Victor Sokolov, ein weiteres führendes Mitglied der Seeleutegewerkschaft im Hafen, wurde auf ähnliche Weise verfolgt und muss bei seinem nächsten Prozesstermin am 11. November mit einer einjährigen Gefängnisstrafe rechnen.
Der Präsident der Seeleutegewerkschaft Vasiliy Kozarenko erklärte: “Allem Anschein nach verstärken die Arbeitgeber in vielen russischen Häfen ihre Anstrengungen, die Seeleutegewerkschaft zu zerschlagen. Dabei nehmen sie vor allem aktive und führende Gewerkschaftsmitglieder ins Visier, die am Abschluss von Kollektivverträgen beteiligt waren. Einige wurden aufgrund von äußerst fragwürdigen Gründen entlassen, gegen andere wurden Strafanzeigen erhoben. Wir haben nun einen Aktionsmonat ausgerufen, um sie zu unterstützen und dieser Hetzjagd der Arbeitgeber und Behörden ein Ende zu setzen."
Der ITF-Präsident und nationale Sekretär der Maritime Union of Australia Paddy Crumlin fügte hinzu, dass die ITF den Kampf der Russischen Seeleutegewerkschaft gegen die empörende Schikanierung von Gewerkschaftsmitgliedern in russischen Häfen unterstütze und rief die der ITF angeschlossenen Gewerkschaften nachdrücklich dazu auf, öffentlich Protest einzulegen und ihrer russischen Schwesterorganisation den Rücken zu stärken.
Am 24. November soll die Russische Seeleutegewerkschaft einen neuen Kollektivvertrag und ein Dissensprotokoll für den Hafen von Vostochny unterzeichnen.
Unter http://ktr.su/act/detail.php?ID=2929 kannst du eine Protestnote senden. Einfach deinen Namen und deine E-Mail-Adresse einfügen und auf den schwarzen Button klicken.
ITF ruft zur Solidarität mit verfolgtem russischen Hafengewerkschafter auf
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